Mülheim. Noch im Jahr 2021 wollte die Werkstattkette Pitstop ihre neue Firmenzentrale am Flughafen Essen-Mülheim beziehen. Warum sich der Einzug verzögert.
Ein Mülheimer Prestige-Projekt wartet weiter auf seine Vollendung. Eigentlich hatte die Werkstattkette Pitstop vor, ihre neue Firmenzentrale am Flughafen Essen-Mülheim noch im Jahr 2021 zu beziehen. Doch es wird deutlich später werden.
Es war im Sommer 2020 eine wohltuende Nachricht in Mülheims leidgeplagter Debatte um den schwächelnden Wirtschaftsstandort und den Mangel an Gewerbeflächen: Pitstop kündigte an, seine Zentrale von Kettwig nach Mülheim zu verlegen. Geschäftsführer Stefan Kulas sprach von einer Investitionssumme von insgesamt rund 5,3 Millionen Euro für den Neubau an der Brunshofstraße.
Lieferschwierigkeiten belasten Mülheimer Baustelle von Pitstop
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Das Unternehmen Pitstop, das rund 300 Werkstätten betreibt, baut am Flughafen eine Verwaltung mit rund 100 Büroarbeitsplätzen. Integriert wird eine firmeneigene Schulungsakademie. In dieser sollen die weit mehr als 1000 Werkstatt-Mitarbeiter aus nah und fern in Theorie und Praxis fit gemacht werden für den Umgang mit technischen Neuerungen, insbesondere mit neuen Antriebstechniken. Erweiterungen auf dem Grundstück wären gar noch möglich.
Schon der Baustart zur Jahreswende 2020/21 verlief allerdings holprig. Die Baustelle geriet wegen des Wintereinbruchs in Verzug. Kulas’ Hoffnung, Tempo machen zu können und die Zeit wieder wettzumachen, erfüllte sich jedoch nicht. Sechs Monate Verzug macht er alleine wegen Lieferschwierigkeiten bei den Fenstern aus. Der ursprünglich ausgewählte Lieferant sei in die Insolvenz gerutscht.
Pitstop-Chef: „Im Laufe des Sommers werden wir einziehen“
Ein neuer musste her. Wegen der Preisentwicklungen am Markt und aufgrund des Rohstoffmangels sei der Generalunternehmer genötigt gewesen, auf eine Produktion fernab der Baustelle zu setzen, sagt Kulas. Nun seien die Fenster in Nordmazedonien gefertigt worden. Pitstop selbst habe wegen der Auftragsvergabe an einen Generalunternehmer keine Preisexplosion zu tragen, gleichwohl müsse aber der Generalunternehmer für sich schauen, wie er seine Preiskalkulation halten könne, so Kulas.
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„Wenn einmal der Wurm drin ist . . .“ Das Warten auf die Fenster löste laut Pitstop-Chef eine Kettenreaktion aus. Der Estrich konnte vorerst nicht gegossen werden, Handwerker waren zu anderen Zeiten anderweitig gebucht, auch beim Dämmmaterial gab es Lieferengpässe.
Jetzt aber ist Fortschritt erkennbar, viele Innenarbeiten seien nun erledigt, so Kulas. „Im Laufe des Sommers werden wir einziehen“, sagt er für sich und seine mittlerweile 90 Mitarbeiter in der Zentrale, die interimsweise Mitte Dezember 2021 in eine Immobilie im Essener Norden umgezogen war. Das Trainingscenter werde allerdings erst später in Betrieb gehen können.