Mülheim. Der Mülheimer Krisenstab spricht mit Blick auf die Corona-Pandemie von einer gespannten Lage. Die Infektionszahlen steigen aktuell wieder an.
Hinsichtlich der Corona-Pandemie kommt der städtische Krisenstab aktuell zu einer doppelten Einschätzung: Einerseits habe sich die Situation entspannt, was die Schwere der Erkrankungen, ausgelöst durch Covid-19, anbelange, andererseits sehe man keine Entwicklung, die darauf hindeute, dass die Pandemie abebbt, denn die Infektionszahlen klettern wieder nach oben.
„In den Krankenhäusern hat man die Entwicklung genau im Auge“, berichtet Stadtsprecher Volker Wiebels aus der Sitzung des Krisenstabs, der am Montag tagte. Nach wie vor mache Personalausfall aufgrund von Krankheit und Quarantänen den Kliniken zu schaffen, doch Wiebels ordnet ein: „Die Krankenhäuser haben die personelle Situation im Griff.“
Gleichwohl bezeichnen die Ärzte, die dem städtischen Krisenstab angehören, die aktuelle Pandemie-Lage als ernstzunehmend, denn, so Wiebels: „Die Mediziner bewerteten die derzeitige Situation als anders im Vergleich zum Frühjahr des vergangenen Jahres, denn nun haben wir trotz Impfungen und guten Wetters keine sinkenden Infektionszahlen.“ Ob die neue sogenannte Corona-Virus-Variante Deltakron schon in Mülheim angekommen ist, konnte die Stadt nicht bestätigen.
Lage in Kitas und Schulen gilt nach Aussage des Krisenstabs derzeit als entspannt
Die Situation in Schulen und Kindergärten sei „relativ entspannt“ zitierte Stadtsprecher Volker Wiebels Peter Hofmann vom Schulamt aus der Sitzung des Krisenstabs. Doch ließe sich an den Infektionszahlen – aufgesplittet nach Altersgruppen – ablesen, dass das Virus nun an die heranrücke, die Kinder im Schul- oder Kindergartenalter haben. „Viele der Kontaktpersonen müssen sich in Isolation oder Quarantäne aufhalten“, schildert Wiebels. Die derzeit am stärksten betroffene Altersgruppe ist laut RKI die der 35- bis 59-Jährigen mit aktuell 457 Infektionsfällen, gefolgt von der Gruppe der 15- bis 34-Jährigen mit 409 Infektionen (Stand 8. März).
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Wie seit einigen Wochen bereits verzeichnet die Stadt weiterhin weniger Nachfrage nach Impfungen, so Wiebels. Eine Konsequenz daraus ist, dass die Stadt die Öffnungszeiten der Impfstelle in Saarn an der Mintarder Straße 55 eingeschränkt hat (geöffnet derzeit: mittwochs, donnerstags und freitags von 10-18 Uhr). Die Impfstelle im Forum Mülheim wird weiterhin samstags von 10-18 Uhr impfen. Die Impfstelle im Rhein-Ruhr-Zentrum ist ab sofort geschlossen. Die letzte Kinderimpfaktion ist am 12. März, die Termine am 2. und 23. April sind gestrichen.
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Der Bedarf an Testungen sei ungebrochen hoch, heißt es aus dem Krisenstab – hier sei zunächst nicht angedacht, das Angebot zu reduzieren.
Neuer Krisenstab wegen Ukraine-Krieg und der Versorgung von Geflüchteten gebildet
Turnusgemäß werde sich der städtische Krisenstab zum Themenkomplex Corona erst wieder im April treffen, kündigt Stadtsprecher Wiebels an – „die Mitglieder stehen aber auf Abruf, um sich bei Bedarf auch eher treffen zu können.“ Neben den Problematiken, die die Pandemie verursache, dränge seit Ausbruch des Krieges in der Ukraine die Aufnahme und Versorgung von Geflüchteten in den Fokus.https://www.waz.de/staedte/muelheim/muelheimer-aerzte-fordern-unterstuetzung-von-ukraine-krisenstab-id234733483.html
Hierzu hat die Stadt einen eigenen Krisenstab gegründet, dem die Gesundheitsdezernentin Daniela Grobe vorsitzt. Das Gremium hat am Montag erstmals getagt. Inzwischen seien schon Menschen aus der Ukraine in den städtischen Flüchtlingsunterkünften am Klöttschen und an der Oberheidstraße untergebracht, sagte Wiebels auf Anfrage. Eine genaue Anzahl aber liege der Stadt noch nicht vor, so der Sprecher, da „es noch keine Registrierungspflicht gibt“.