Mülheim. Am Wochenende wurden in Mülheim 1000 Kinder geimpft. Dafür ist es abends in den Impfstellen für Erwachsene jetzt leerer. 500 Impfungen im EKM.

Knapp 1000 Kinder sind am Freitag, Samstag und Sonntag in den städtischen Kinderimpfstellen geimpft worden – eine erfreuliche Entwicklung, so Mülheims Krisenstabsleiter Frank Steinfort am Montag nach der Sitzung. Bei den Erwachsenenimpfungen gehe das Interesse allerdings schon wieder leicht zurück, bedauert er.

Die Eltern, die am Wochenende mit ihren Kindern zu den städtischen Impfstellen gekommen seien, hätten „geringeren Aufklärungsbedarf gehabt als erwartet“, sagte Steinfort. „Die waren entschlossen und nicht zögerlich.“ Die Eltern seien selbst geimpft und wünschten sich den Schutz auch für ihre Kinder. In Mülheim gibt es für Kinder extra Impfstellen, wo auch nur Kinder geimpft werden. Das wurde von Anfang an so geplant, um mögliche Verwechslungen, wie sie jetzt bei einer Impf-Panne im Kreis Olpe bekannt wurden, auszuschließen. „Ich habe mir das zeigen lassen: Bei uns kann der Impfstoff nicht verwechselt werden, weil gar kein anderer als der Kinderimpfstoff vor Ort ist“, betont der Stadtdirektor.

Die Zahl der Omikron-Fälle in Mülheim ist noch einstellig

Die Nachfrage in den städtischen Impfstellen, etwa an der Mintarder Straße in Saarn, sei zuletzt etwas zurückgegangen, vor allem in den Abendstunden. „Es kann sogar sein, dass das Angebot etwas runtergefahren wird“, kündigte Steinfort an. Das habe im Krisenstab überrascht, jetzt, wo allenthalben vor der Omikron-Variante gewarnt werde. Die sei ja längst auch in Mülheim angekommen. Sieben, acht Fälle gebe es in Mülheim, die Verdachtsfälle seien noch nicht alle verifiziert.

Hohe Omikron-Fallzahlen würden auch in Mülheim ein Problem werden, ahnt Steinfort. Vorerkrankte und Senioren seien vor schweren Verläufen nicht gefeit, viele Quarantänen kämen dann noch hinzu. „Gehen Sie in die Impfstellen, lassen Sie sich boostern“, appelliert Frank Steinfort an die Bürgerschaft. Stand jetzt sollen dreifach geimpfte Kontaktpersonen von Omikron-Erkrankten nicht in Quarantäne müssen, so Steinfort.

Dr. Stephan von Lackum, Leitender Impfarzt für Mülheim, rät Impfwilligen, die erst spät im kommenden Jahr einen dritten Impftermin beim Hausarzt bekommen können, zu den städtischen Impfstellen zu gehen, wenn die zweite Impfung schon zwischen vier und sechs Monate her ist. Die Boosterimpfung werde für Jugendliche zwischen zwölf und 17 Jahren zwar nicht ausdrücklich empfohlen. Von Lackum verweist aber darauf, dass die dritte Impfung für Jugendliche durchaus möglich ist – aber nur in den Arztpraxen nach vorheriger Beratung durch einen Arzt oder Kinderarzt.

Über 500 Menschen wurden am Sonntag im Evangelischen Krankenhaus geimpft

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Sehr erfolgreich sei das Impfangebot des Evangelischen Krankenhauses am Sonntag gewesen: Über 500 Menschen seien dort geimpft worden, so Steinfort. Auch die Nachfrage an Tests hat zuletzt zugenommen. Allerdings werde das städtische Testzentrum an der Mintarder Straße in Saarn ab Januar vom DRK übernommen. „Wir haben dafür einfach kein Personal – aber für die Bürger wird sich nichts ändern.“

Aus den Krankenhäusern und Praxen seien dem Krisenstab steigende Fallzahlen gemeldet worden. Die Teams seien hoch belastet – auch „durch die sich ständig ändernden Vorgaben von Land und Bund“. Frank Steinfort empfiehlt, auch zur Entlastung der Praxen vermehrt die öffentlichen Impfstellen aufzusuchen.

Der Krisenstabsleiter betonte, dass im Gesundheitsamt in den kommenden zehn, 14 Tagen, in der Weihnachtszeit, nur ein Notdienst laufe. „Wir haben extreme Personalprobleme, wir stecken alles in die Nachverfolgung“, betonte er.