Mülheim. Beim Hausbrand in Mülheim-Saarn wurden kein Mensch und kein Tier verletzt. Doch der 55-jährige Bewohner war nicht versichert. Er ist jetzt in Not.

Zwei folgenschwere Feuer kurz hintereineinander: Am Mittwoch brannte es an der Velauer Straße, am Donnerstag am Nachbarsweg in Saarn. In der Waldsiedlung verlor ein 55-jähriger Mann sein Zuhause. Er lebt dort alleine, mit zahlreichen Hühnern, Enten, Gänsen.

Als das Feuer am Morgen ausbrach, war der 55-Jährige nicht zu Hause. Als er zurückkehrte, lief ein großer Feuerwehreinsatz – und sein einfaches, altes Haus stand in hellen Flammen.

Hühner und Gänse haben den Brand in Mülheim-Saarn überlebt

Glücklicherweise ist den Tieren nichts passiert - vielerlei Federvieh in Stallungen und Verschlägen. Alles auf dem Grundstück wirkt provisorisch, zusammengesucht. Der Betroffene scheute sich erst, Hilfe anzunehmen. „Ich habe nichts mehr außer meinen Tieren“, habe er unter Tränen gesagt, berichtet eine Nachbarin, die ihn seit Jahrzehnten kennt. „Schließlich hat er zugestimmt, dass man ihm helfen darf.“

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Bekannte meldeten sich bei Daniel Zschocke und dessen Verein „4330#hilft“. Von hier aus wurde ein Spendenkonto über Paypal eingerichtet und eine erste Hilfsaktion organisiert: Am Sonntag sollte auf dem Gelände aufgeräumt werden.

Mülheimer Ordnungsamt nicht begeistert von geplanter Aufräumaktion

Doch auch das Mülheimer Ordnungsamt sah den Aufruf und war wenig begeistert: „Das Grundstück ist aus Sicherheitsgründen abgesperrt und darf nicht betreten werden“, erklärte Stadtsprecher Volker Wiebels am Montag auf Anfrage. Auch das Veterinäramt werde sich noch einschalten „und prüfen, ob bei der Tierhaltung alles in Ordnung ist“.

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Eine Aufräumaktion gab es am Sonntag dennoch - mehr als 20 Freiwillige misteten Ställe aus. „Das war eine Knochenarbeit, da haben alle mit angepackt“, sagt die Nachbarin. Der Betroffene stehe noch stark unter Schock. „Niemand hat die Brandstelle betreten“, versichert die Schwester des 55-Jährigen. Ihr Bruder sei jetzt bei Bekannten in der Nähe untergekommen, damit er weiterhin seine Tiere versorgen könne. Und alle hofften nun, dass das Haus wieder aufgebaut werden kann.

Dankbar ist die Schwester für die Unterstützung durch so viele Menschen: „Da sind wirklich Engel. Wenn man Opfer einer Brandkatastrophe geworden ist, wird man sehr demütig. Deshalb gilt unser tiefer Dank den Helfern der letzten Tage und ganz besonders allen Einsatzkräften der Feuerwehr und des THW, die über Stunden bis tief in die Nacht gegen die Flammen kämpften.“

In Kürze soll ein weiteres Spendenkonto eingerichtet werden, auch über Benefizaktionen denke sie nach. Wie das Feuer entstanden ist, „werden wir wahrscheinlich nie erfahren“, meint die Schwester. „Letztlich ist es auch irrelevant. Wir bekommen sowieso nichts.“ Das Haus war nicht versichert.