Mülheim. Die Mehrheit der Mülheimer Politik will die Asphaltierung des Fossilienwegs nicht ausschließen. Doch die Debatte müsste breiter geführt werden.

Mit ihrem Antrag gegen eine Asphaltierung des Fossilienwegs sind die MBI im Umweltausschuss gescheitert. Die MBI befürchten, dass Asphalt die Konflikte zwischen Radfahrern und Fußgängern verschärfen könnte. Lediglich die AfD hatte sich diesem angeschlossen, die „Partei“ enthielt sich. Allerdings ist damit längst nicht über den künftigen Belag entschieden: Eine Bürgerbeteiligung könnte die Planung der Stadt noch kippen.

Denn das Votum der Öffentlichkeit ist zu dem Weg, der im Zuge der Maßnahmen zur IGA 2027 zur alltagstauglichen Radstrecke aufgerüstet werden soll, noch einzuholen. Das machte Helmut Voß, Fahrradbeauftragter und Verkehrsplaner der Stadt, im Umweltausschuss ebenfalls deutlich.

Dem Hinweis der MBI, dass diejenigen Fahrradfahrer, die schnell unterwegs sein wollen, doch den bereits asphaltierten Weg am parallel führenden Kassenberg nutzen können, erteilte Voß aber eine Absage. Der Radweg entspreche dort nicht mehr den aktuellen Regelwerken für Radwege und ließe sich auch nicht erweitern. Angeblich komme es an den nördlichen wie südlichen Anschlüssen zudem regelmäßig zu Unfällen. Das habe eine polizeiliche Unfallauswertung ergeben.

Asphalt oder nicht, ist längst nicht die einzige Frage am Mülheimer Fossilienweg

Doch ob Asphaltierung, Pflasterung oder wie bisher ein geschotterter Fossilienweg, das ist längst nicht die einzige Frage, die sich dort stellt: Denn auch die Stadt rechnet auf der Strecke offenbar mit zunehmenden Konflikten zwischen Fußgängern und Fahrradfahrern. Deshalb will sie den Weg zusätzlich um einen Meter auf insgesamt vier Meter verbreitern, sofern dies der Baumbestand zulasse.

Ein einfaches Durchbrettern für Radler soll es aber auch nicht geben, vielmehr klingen die städtischen Pläne beinah verkunstet: So ist von „visueller Abschnittsbildung und optischer Brechung der linearen Struktur durch Betonung von Tor- und Platzsituationen“ die Rede. Von „Versätzen in der Wegeführung als gestalterisches Prinzip“, Verkehrsberuhigungselementen und auch „Materialwechsel als gestalterisches Prinzip“.

Grüne bekräftigen Haltung zur Asphaltierung: Experten der Verwaltung sollen das erarbeiten

Inwiefern dies die aktuelle Strecke für Fahrradfahrer allerdings wie erhofft alltagstauglicher – und das heißt in der Regel für den Pendelverkehr etwa nach Kettwig geeignet – werden lässt, wird auch die Öffentlichkeit am konkreten Entwurf entscheiden müssen. Daran wird sich nicht zuletzt die Akzeptanz bei den Radfahrern messen. Die Debatte wird also breiter zu führen sein als nur über den Belag.

Die Politik im Ausschuss zeigte noch allerdings nur mäßiges Interesse an einer solchen Diskussion. Die Grünen indes bekräftigten im Umweltausschuss ihre Haltung zum Asphalt: Man vertraue hinsichtlich des Belages auf die fachlichen Experten bei der Stadtverwaltung.