Mülheim. Kontrovers ist die Asphaltierung des Mülheimer Fossilienwegs in der BV und unter Nutzern diskutiert worden. Jetzt bezieht auch der ADFC Position.
Eindeutig spricht sich der Vorstand des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) in Mülheim für eine Asphaltierung des Broicher Fossilienwegs aus: „Lieber langlebige, asphaltierte Wegstrecken als eine ständig reparaturbedürftige Mischung von Geröll und Matsch“, sagt die neue Mülheimer Vorsitzende Gudrun Fürtges.
Somit unterstützt der Grünen-nahe Verband den aktuellen Plan der Stadt, den Rad- und Fußweg oberhalb des Kassenbergs zu asphaltieren oder zu pflastern, um diesen für den Radverkehr auszubauen. Auch die Schwarz-Grüne Koalition hatte sich in der Bezirksvertretung 3 positiv dazu geäußert: Man vertraue der Einschätzung der Verwaltung. Einen Gegenvorschlag zum Asphalt hatte Roland Oder von „Die Partei“ eingebracht. Dieser wurde mehrheitlich abgelehnt.
Spaziergänger sind besorgt über Fahrrad-Raser und verdichtete Grünflächen
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Das Vorhaben hat jedoch unter Nutzern des Wegs eine kontroverse Debatte ausgelöst. Einige befürchten ökologische Folgen durch eine weitere Verdichtung und Aufheizung von Flächen, andere eine womöglich zunehmende Fahrgeschwindigkeit auf dem beliebten Fuß- und Radweg. Damit könnten sich die Konflikte mit Joggern und Hundehaltenden verschärfen.
Fürtges argumentiert hingegen ähnlich wie die Verwaltung in der BV 3: Wasseraufnehmende Wege ließen das Wasser nicht besser versickern als Asphalt, sagte dort der Fahrradbeauftragte Helmut Voß. „Die Wasseraufnahme ist hier also äußerst begrenzt“, sagt nun auch die ADFC-Vorsitzende. Dies liege an der Mergelschicht im geologischen Unterbau der Strecke, die zwischen Steinbruch Rauen und Kassenberg entlang führt.
ADFC hofft auf Vorrangroute für radelnde Berufspendler nach Kettwig, Velbert, Ratingen
Aus Alltagserfahrung wisse Fürtges, dass nach drei Tagen Regenwetter die Strecke flächig unter Wasser stehe, „außer Hundemenschen und Alltagsradlern findet man dann keine Spaziergänger dort“. Aus Sicht des ADFC könne die Strecke mit einer zusätzlichen Überbrückung von Heuweg und Düsseldorfer Straße „zu einer städteverbindenden Vorrangroute für Berufspendler Richtung Kettwig, Ratingen und Velbert ausbauen lassen“.