Mülheim. Gegen die geplante Asphaltierung oder Pflasterung am Mülheimer Fossilienweg sprechen sich die MBI aus. Sie sehen Gefahr durch „Fahrrad-Raser“.

Der Fossilienweg oberhalb der Straße Kassenberg ist vielleicht nur eine kleine Strecke im Verbund der Mülheimer Fuß- und Radwege. Und doch laufen hier eine Menge Interessen von Flaneuren, Läufern, Hundebesitzern und auch Radlern zusammen. Dass er nun im vermeintlichen Sinne der Radfahrer asphaltiert werden soll, hat den verschwiegenen Weg zum Streitfall gemacht. Auch für die Mülheimer Bürgerinitiativen (MBI).

Sie wollen nun für den Ausschuss für Umwelt und Energie Ende Januar sowie den Mobilitätsausschuss beschließen lassen, der Stadt weder die Asphaltierung noch die Pflasterung zu empfehlen. Dagegen sprechen aus Sicht der MBI nicht nur „ökologische Gründe“ wie das Verdichten von Naturflächen. Sie vermuten ebenso, dass ein Asphaltieren oder Pflastern des beliebten Wegs die Konflikte zwischen Radlern und anderen Nutzern fördern würde.

MBI: Konflikte mit Joggern und Hundehaltern können sich verschärfen

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Spaziergänger wollen verständlicherweise keine zunehmende Fahrgeschwindigkeit durch Fahrrad-Raser“, argumentieren Gesine Schloßmacher und Gerd-Wilhelm Scholl, die für die MBI im Umwelt- sowie im Mobilitätsausschuss sitzen. Damit könnten sich auch die Konflikte mit Joggern und Hundehaltern verschärfen.

Die Stadt jedoch hatte etwas anderes im Blick: Der Fossilienweg soll ein alltagstauglicher Radweg werden, der in der Verlängerung zum Saarner Damm auch schnelle Verbindungen bis nach Kettwig schaffen könnte. Zudem sei der Weg bei starkem Regen voller Pfützen und matschig, weil – so die Stadt – der aktuelle, so genannte wassergebundene Belag das Wasser kaum versickern ließe. Auch der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) in Mülheim unterstützte das Anliegen der Verwaltung.

Pfützen und aufgeweichte Stellen machen sich bei viel Regen auf dem Fossilienweg breit. Der wassergebundene Belag kann die Menge nicht aufnehmen.
Pfützen und aufgeweichte Stellen machen sich bei viel Regen auf dem Fossilienweg breit. Der wassergebundene Belag kann die Menge nicht aufnehmen. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

Schnelle Radler können auf Kassenberg ausweichen

„So verständlich der Wunsch des ADFC nach möglichst vielen asphaltierten Radpisten sein mag, beim Fossilienweg wäre das nicht nur mit erheblichen anderen Beeinträchtigungen verbunden“, so die MBI. Wer schnell mit dem Fahrrad unterwegs sein will, könne dagegen den asphaltierten Radweg am Kassenberg verwenden.

Die Mittel, die dafür im Haushalt eingestellt, aber nicht benötigt würden, schlägt die MBI vor, solle die Stadt zur Verbesserung des Radwegenetzes im Stadtgebiet verwenden. In den öffentlichen Sitzungen am Dienstag, 25. Januar, sowie am Donnerstag, 3. Februar, wird der Antrag politisch diskutiert.