Mülheim/Essen. Die Moornixe, das havarierte Fahrgastschiff, steht in Mülheim und harrt der Verschrottung. Es gibt Ideen, wie man das Wrack noch retten kann.
Die „Moornixe“ ruht seit ihrer Bergung aus der Ruhr Mitte Oktober auf dem Gelände der Friedrich Wilhelms-Hütte in Mülheim. Ein Wiederaufbau des ehemaligen Fahrgastschiffes, das bei der Flut im Juli stark beschädigt wurde, ist zu teuer. Aber möglicherweise kann das fast 90 Jahre alte Schiff doch noch vor der drohenden Verschrottung bewahrt werden. Gleich zwei Vorschläge hat Schiffseigner Heinz Hülsmann für das Wrack bekommen.
Ein Gastwirt aus Ostfriesland hätte Interesse, sagt Hülsmann. „Der Unternehmer möchte eine Art schwimmenden Pavillon aus der Moornixe machen.“ Gäste sollen auf der Moornixe sitzen und sich entspannen können. Doch da seien noch viele Fragen offen. Es müssten Genehmigungen eingeholt werden, die Kosten für Schweißarbeiten und Transport kalkuliert werden. Mehr möchte er aber nicht verraten, denn man habe „höchste Geheimhaltung“ vereinbart.
Es gibt Ideen rund um die Moornixe, aber noch keine Entscheidung
Auch die Neue Arbeit Diakonie in Essen hat Interesse. Es ist eine Einrichtung, die Menschen hilft, die von Arbeitslosigkeit bedroht oder betroffen sind. An der Westfalenstraße in Essen-Steele entstehen künftig auf der „Neuen Insel“ Beschäftigungsmöglichkeiten für Langzeitarbeitslose, Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung und ein Freizeitort mit Gastronomie. Dort, direkt an einem Nebenarm der Ruhr, könnte die „Moornixe“ auf dem Land aufgestellt werden. Vielleicht als Mahnmal, vielleicht aber auch als historisches Denkmal, das an die Geschichte der Moornixe erinnert, so Heinz Hülsmann. Sie war ja einst als „Baldeney“ das erste Fahrgastschiff auf dem Baldeneysee. Doch auch für diese Idee müssen Finanzmittel zur Verfügung stehen, müssen Genehmigungen erteilt werden.
Untergang besiegelt- Reparatur der „Moornixe“ würde zu teuerObwohl die Moornixe über 30 Jahre lang als Fahrgastschiff auf den Kanälen rund um das ostfriesische Wiesmoor eingesetzt wurde, würde Bootseigner Heinz Hülsmann es am liebsten sehen, wenn die Moornixe in Essen ihre letzten Liegeplatz bekommen könnte. Der gebürtige Essener Hülsmann hatte die Moornixe in Ostfriesland gekauft und zurück nach Essen gebracht, um das Schiff als Teil der Essener Geschichte wieder auf Ruhr und Baldeneysee fahren zu lassen. „Das war ja ursprünglich die Zielsetzung.“ Fahren wird die Moornixe wohl nie wieder. Aber aufgestellt am Ufer der Ruhr, als historisches Zeugnis, als Wahrzeichen, wäre das alte Schiff zumindest wieder zurück in der alten Heimat.
Vorerst kann das Wrack auf dem Gelände der Friedrich Wilhelms-Hütte in Mülheim bleiben, bis sich die weitere Zukunft der Moornixe entschieden hat. Das könne aber noch dauern, so Heinz Hülsmann, der nicht vor Ende Januar mit einer Entscheidung rechnet.