Mülheim. Mülheims Karnevalisten planen vorerst weiter ihre Indoor-Veranstaltungen. 2G-plus soll gelten. Absagen könne man sich finanziell nicht leisten.

Trotz Corona-Pandemie plant der Hauptausschuss Groß-Mülheimer Karneval vorerst weiter seine Saal-Veranstaltungen. Das teilte dessen Präsident Markus Uferkamp jetzt nach einer Vorstandssitzung mit.

Anders, als etwa die Präsidenten des Bundes Deutscher Karneval und des Festkomitees Kölner Karneval, hält Uferkamp Indoor-Feiern unter 2G-plus-Regeln für vertretbar. Das bedeutet: Alle Gäste müssen tagesaktuell negativ getestet und genesen oder vollständig geimpft sein.

Proklamation der Mülheimer Kindertollitäten soll am 9. Januar stattfinden

Unter diesen Bedingungen soll am 9. Januar auch die Proklamation der Kindertollitäten im Dümptener Autohaus Extra über die Bühne gehen. Bei der Prinzenproklamation am 11.11. hatten Vorstandsmitglieder des Hauptausschusses Groß-Mülheimer Karneval alle rund 300 Teilnehmenden vor dem Einlass auf ihren Impfstatus hin kontrolliert.

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Den Saalkarneval kann man nach Uferkamps Ansicht impfschutztechnisch besser kontrollieren als einen Rosenmontagszug. Deshalb hält er es auch für kontraproduktiv, dass seine Amtskollegen nach einem Gespräch mit NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst den Saalkarneval abgesagt hätten, aber nicht den Rosenmontagszug.

Saalkarneval nur absagen, wenn finanzielle Ausfälle erstattet werden

Für Uferkamp käme eine Absage von Indoor-Feiern nur dann infrage, wenn sie rechtsverbindlich vom Land angeordnet würde und mit einer staatlichen Übernahme aller finanziellen Ausfälle der betroffenen Karnevalsvereine verbunden wäre. Mit seinem Standpunkt sieht sich der Mülheimer im Einklang mit vielen Karnevalsfreunden aus dem Bund Ruhr Karneval und anderen Verbänden.

Am 19. Dezember berät Uferkamp mit seinen Kollegen aus dem Bund Ruhr Karneval und am 21. Dezember mit den Vorsitzenden der zwölf Mülheimer Karnevalsgesellschaften über die aktuelle Lage und die weitere Vorgehensweise.

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Nach der ausgefallenen Session 2020/21 und der jetzt auf der Kippe stehenden Session 2021/22 stellt sich für viele Karnevalsgesellschaften die finanzielle Existenzfrage. Zuletzt musste der Hauptausschuss Groß-Mülheimer Karneval - Corona-bedingt - seinen für den 27. November geplanten Prinzenball absagen. Solche Absagen belasten die Karnevalisten finanziell weitaus mehr als Absagen des Rosenmontagszuges, wie in den Jahren 1990, 1991, 2016 und 2021.