Mülheim. Besonderes Ehrenamt wird mit dem Heimatpreis ausgezeichnet. Welche Mülheimer Initiativen in diesem Jahr die Preisträger sind.

Zum Auftakt der letzten Ratssitzung des Jahres wurden am Donnerstagnachmittag (16. Dezember) die vom Land gestifteten Heimatpreise für Mülheim vergeben. Eine für Mülheim prägende Institution landete auf dem ersten Platz.

Fritz Heckmann (98) nahm den ersten, mit 6000 Euro dotierten Heimatpreis, stellvertretend für den 1991 gegründeten Geschichtsgesprächskreis Styrum entgegen. Der Geschichtsgesprächskreis hat gerade erst seinen dritten Styrum-Kalender und sein sechstes Buch: „Stryum - Ein starkes Stück Stadt“ herausgegeben. Organisatorisch unterstützt von den Feldmann-Frontleuten Max Schürmann und Ulrike Nottebohm, trifft sich der Geschichtsgesprächskreis an jedem zweiten und vierten Freitag des Monats, zwischen 10 und 12 Uhr in der Feldmannstiftung an der Augustastraße 108-114. Generationsbedingt sucht der rührige Kreis, zu dem auch die unvergessenen Styrumer Erich Vallendahl, Hans Fischer, August Weilandt und Heinz Auberg gehört haben, personelle Verstärkung, um seine stadtteilgeschichtliche Arbeit fortsetzen zu können.

Auch interessant

Zweiter Preis geht an die Eppinghofer Bürgergärtner, dritter an den Geschichtsverein

Den zweiten, mit 5000 Euro dotierten Heimatpreis, konnte Carmo Romero, stellvertretend für die Eppinghofer Bürgergärtner in Empfang nehmen. Mit Unterbrechungen betreibt der Verein Internationaler Eppinghofer Bewohnergarten seit 2010 einen gemeinschaftlich und naturnah gepflegten und bepflanzten Nachbarschaftsgarten zwischen Uhland- und Vereinsstraße. Neben den tatkräftig aktiven Nachbarn, haben unter anderem die Unterstützung des kommunalen Stadtteilbüros Eppinghofen und der Caritas zum Erfolg des Naturschutz, Integration und Zusammenhalt praktizierenden Nachbarschaftsprojektes geführt.

Beate Fischer nahm den dritten Heimatpreis stellvertretend für den Geschichtsverein entgegen.
Beate Fischer nahm den dritten Heimatpreis stellvertretend für den Geschichtsverein entgegen. © FUNKE Foto Services | Oliver Müller

Den dritten, mit 4000 Euro dotierten, Heimatpreis konnte Schriftführerin Beate Fischer, stellvertretend für den Mülheimer Geschichtsverein in Empfang nehmen, der seit seiner Gründung im Jahr 1906 durch Vorträge, Führungen und Publikationen die lokale Heimatforschung unterstützt und vor bald 60 Jahren wesentlich zur Rettung von Schloss Broich beigetragen hat.

Mülheimer Geschichtsverein arbeitet verstärkt an digitaler Erinnerungskultur

In seiner Laudatio hob Bürgermeister Markus Püll hervor, dass der Geschichtsverein in jüngster Zeit verstärkt an der digitalen Erinnerungskultur arbeitet, um die Geschichte Mülheims auch in einer zeitgemäßen multimedialen Form zu überliefern und so auch ein jüngeres, digital geprägtes Publikum anzusprechen.

Allen Preisträgern bescheinigte Püll mit ihrer ehrenamtlichen Arbeit wichtige Beiträge für Identitätsbildung, Zusammenhalt und Integration der zunehmend multikulturellen Stadtgesellschaft zu leisten. Püll erinnerte daran, dass es nicht nur die Heimat gebe, mit der man vertraut sei, weil man dort geboren und aufgewachsen sei.

Bürgermeister Markus Püll erinnert an die Bedeutsamkeit der Wahlheimat

Es gebe, so der Bürgermeister, auch „eine Wahlheimat“, in der man „durch menschliche Beziehungen, Begegnungen und gemeinsame Arbeit für das Gemeinwesen heimisch werden könne, ohne dort seine Wiege stehen zu haben.“

Neben Markus Püll, gehören auch Stadtdechant Michael Janßen, Superintendent Gerald Hillebrand und der Geschäftsführer des Centrums für bürgerschaftliches Engagement, Michael Schüring zur Jury, die die Preisträger des zum dritten Mal verliehenen Mülheimer Heimatpreises ausgewählt haben.