Mülheim. Wundern Sie sich nicht, wenn Sie in Mülheim unterwegs sind und gefragt werden: „Wat machen Sie denn da?“ Es könnte Inge Merz sein.
Fritz Heckmann, der 97-jährige Senior des Styrumer Geschichtsgesprächskreises, hebt den verbundenen Zeigefinger und erzählt, was ihm zugestoßen ist: „Mein Enkel brauchte ein maßgeschneidertes Gestell aus Holz und fragte mich: ‚Oppa, kannst du mir sowat bauen?‘ Ja, dat kann der Oppa natürlich…“ Der Hobby-Handwerker hat nämlich im Keller eine komplette Schreinerwerkstatt stehen.
Mülheimer Senior verletzte sich den Finger in einer Kreissäge
„Also, dann hatte ich dat Ding soweit fertig. Aber da war sonn dünnes Stück Sperrholz, dat stand über und dat wollte ich noch an der Kreissäge absägen. Die war eigentlich zu groß für dieses Stücksken, ne? Ja, und dann ist dat so hochgekommen und dann war ich – zack – mit dem Finger inner Kreissäge.“
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Au weia, klingt gefährlich. Fritz Heckmann winkt ab: „Ich muss sagen, dat hat gar nich so richtig weh getan. Verbandszeug hab ich immer da. Ich verstehe auch wat davon, denn früher inner Firma war ich auch Hilfssanitäter. Ja und dann ab ins Krankenhaus. Da haben die dat mit drei Stichen zusammengenäht. Dat war schlimmer als dat vorher mit der Säge. Dat gerade mir sowat Dummes passiert, wo ich doch weiß, wie gefährlich dat is mit der Kreissäge! Und ich wollte eigentlich nicht mit 97 wie sonn Schreiner mit ‘nem appen Finger rumlaufen.“
Na, Hauptsache, der Finger ist noch dran. Fritz Heckmann kann schon wieder scherzhaft mit dem Finger drohen: „Schreib dat bloß nich!“ Schon passiert, Fritz…