Mülheim. Was 2021 geschah: Themen wie Hochwasser, Jüdisches Leben in Mülheim oder 100 Jahre Diakonie werden im neuen Mülheimer Jahrbuch aufgegriffen.

Das neue Mülheimer Jahrbuch ist da. Bürgermeister Markus Püll und der zuständige Redakteur, Stadtfotograf Walter Schernstein, stellten es jetzt im Rathaus vor. Es trägt bereits das neue Jahr 2022 im Titel und berichtet - aufgeschrieben von Mülheimern für Mülheimer - auf 276 farbigen Seiten abwechslungsreich über alles, was die Stadt und ihre Bürgerinnen und Bürger 2021, aber auch früher, bewegt hat.

„Das waren aufregende Tage, an denen wir, mit Ausnahme von Mintard und der Schleuseninsel glimpflich davongekommen sind“, sagt Markus Püll mit Blick auf das von Walter Schernstein aufgenommene Titelbild. Es zeigt die Stadthalle im Juli 2021 - davor die Hochwasser führende Ruhr. Auch Püll musste damals Sandsäcke schleppen.

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Bei Hochwasser noch glimpflich davongekommen

Die Beiträge auf den ersten Seiten des Jahrbuchs beschäftigen sich mit der Innenstadt. „Denn wir sehen und wissen ja, dass die Innenstadt vorangebracht werden muss“, sagt Walter Schernstein angesichts der Berichte über die Aktivitäten im sogenannten Wallviertel, in dem auch, man lese und sehe, die Kunst ihre ganz eigenen Akzente zu setzen weiß. Mit einem kunstbeflissenen und zeitkritischen Text über den jüdischen Mülheimer Maler Arthur Kaufmann wird eine ganze Beitragsreihe eingeleitet, die 1700 Jahre Jüdisches Leben in Deutschland und Mülheim beleuchtet und damit unter anderem Veranstaltungen des Stadtarchivs dokumentiert.

Eine weitere Beitragsreihe schließt sich an, die uns vor Augen führt, wie beispielhaft in der seit 100 Jahren aktiven Diakonie, in den beiden Mülheimer Krankenhäusern und in den von der Evangelischen Altenhilfe getragenen Häusern Ruhrgarten und Ruhrblick sozial, pflegerisch und therapeutisch am und für den Menschen gearbeitet wird.

Rückblick auf Winnetous Auftritte in Freilichtbühne

Bereichernd nachzulesen und anzuschauen sind auch die Beiträge, die uns zu Streifzügen durch die Mülheimer Kultur- und Naturlandschaft, links und rechts er Ruhr einladen. Markus Pülls Favorit auf den ersten Blick ist ein kultureller und historischer Blick auf die Freilichtbühne, auf der vor 50 Jahren auch Winnetou und Old Shatterhand ritten. Da werden beim 61-jährigen Bürgermeister Kindheitserinnerungen an Wetten mit seinen Freunden wach, welcher der Karl-May-Reiter wohl als erster aus dem Sattel gehoben werde.

Last, but not least schaut das neue Jahrbuch auf die Chronik des alten Jahres zurück, führt uns die schmucken Ansichten des vom Verkehrsverein ausgerichteten Fassadenwettbewerbs und das 2021 infolge einer Covid-19-Erkrankung zu Ende gegangenen Leben des Mülheimer Alt-Bürgermeisters Wilhelm Knabe vor Augen.

Das 77. Jahrbuch, das vom Mülheimer Verkehrsverein herausgegeben wird, ist für 14,80 Euro im örtlichen Buchhandel erhältlich.