Mülheim. . Melanie Wolters engagiert sich für den Natur- und Artenschutz. Ihr aktuelles Projekt widmet sich Pflanzen, besonders aber einem geflügelten Tier.
„Wenn wir über die Natur reden, geht es um Menschen, es geht um Leben und es geht ums Überleben“ – mit dieser einfachen Formel, diesem eigentlich so simplen Gedanken, bringt Melanie Wolters die Ziele und den Zweck ihres Engagements auf den Punkt. Darüber lohnt es sich zu sprechen. Es passiert im Kleinen, dort ist aller Anfang. Melanie Wolters trägt ihren Teil ganz aktuell und ziemlich aktiv, vor allem mit ihren Händen, dazu bei.
Bereits im vergangenen Jahr hatte sie sich mit ihrem Projekt „Die Mülheimer Innenstadt erblüht!“ auf das Bürgermitwirkungsbudget der Stadt beworben. Das Förderprogramm mit einer Fördersumme von bis zu 4000 Euro hat das Ziel, Mülheimer Bürger zu motivieren, sich aktiv mit ihren Ideen an einer Entwicklung der Innenstadt zu beteiligen. Die Hoffnung: Sie soll dadurch nachhaltig belebt, die Identifikation mit ihr gestärkt werden, heißt es auf der Homepage der Stadt.
Räume für Nützlinge schaffen
Melanie Wolters denkt in ihren Ideen an eine Belebung im pflanzlichen, vor allem aber im tierischen Sinne: „Ich sehe immer weniger Bienen und andere Nützlinge, die für die Bestäubung und so für unsere Nahrungsproduktion zentral und unabkömmlich sind.“ Warum also nicht Räume schaffen für diese kleinen Tiere, die so wichtig sind für ... das große Ganze?
Mit der Zusage für ihr Projekt lässt sie mit den vielen anderen helfenden Händen ihres Teams nun Besonderes an fünf Standorten entstehen. Am vergangenen Mittwoch etwa wurde der Vorgarten der Kindertagesstätte Lummerland erneuert. Mit dabei waren natürlich die Kinder, Eltern, Praktikanten und ein Experte, der Gärtner Björn Wiesner. Bald schon
wächst dort eine Wildbienenweide. Zwei Nisthilfen für Wildbienen gab es für die Kita gleich dazu.
Geld der Stadt fließt in „imageträchtige Projekte“
Zu einem weiteren Blüh- und Naturort wird das Beet Hagdorn unterhalb des Altstadtfriedhofes, das am Ostersamstag gemeinsam mit Anwohnern neu gestaltet wurde. Hinzu kommen Flächen an der Grundschule Zunftmeisterstraße, am Eppinghofer Bewohnergarten und ein Hochbeet an der Dezentrale.
„Wir würden am liebsten alle erreichen“, wünscht sich Melanie Wolters, wenn man mit ihr über ihren Einsatz – auch über den bei der Bürgerinitiative für Stadtnatur und -kultur, Baumwatch.org – spricht. Und sie meint damit auch die Stadt, von der sie mehr fordert. „Die Stadt Mülheim ist pleite und das Geld fließt eher in vermeintlich imageträchtigere Projekte“, so ihr Eindruck. Die 42-Jährige sieht den Einsatz an Kitas und Schulen, mit Kindern und Jugendlichen neben dem bürgerschaftlichen Engagement als besonders wichtig an, um in Sachen Umwelt-, Arten und Klimaschutz etwas zu tun. „Sei es auch noch so klein.“
Frage nach Ressourcen stellen
Und dabei kann jeder etwas tun, jeder anpacken, daran glaubt Melanie Wolters fest. „Man muss sich immer die Frage stellen, welche Ressourcen man persönlich zu Verfügung hat.“ Ist es Zeit, ist es Geld? Ganz egal, Hauptsache man tut etwas. „Wir hoffen auf weiteres Interesse und auch auf Inspiration, es uns nachzutun oder mit uns gemeinsam aktiv zu werden.“
Und was treibt sie persönlich an, was ist Motor des Ehrenamts, das derzeit Hauptberuf für sie ist? „Die Sorge um die Natur und Umwelt ist bei mir und vielen anderen groß“, antwortet Melanie Wolters. Es geht beim Naturschutz schließlich ums Leben, um das Überleben.
Wer sich informieren möchte: An jedem vierten Mittwoch im Monat trifft sich die Bügerinitiative Baumwatch.org um 18 Uhr in der Dezentrale, an der Leineweberstraße 15-17. Die Treffen sind offen, jeder der möchte, kann direkt mitwirken oder einfach auch nur zuhören.