Mülheim. Ins Rathaus dürfen Mülheimer nur noch mit 3G. Der Krisenstab rät zur Absage von Sport-Events. Warum sechs Soldaten im Gesundheitsamt arbeiten.
Während es in Duisburg schon Überlegungen gibt, den Weihnachtsmarkt zu schließen, überprüft Mülheim erst einmal die korrekten Kontrollen. Ins Mülheimer Rathaus dürfen die Bürger ab Dienstag nur noch mit 3G. Der Mülheimer Krisenstab empfiehlt nach seiner Sitzung am Montag, demnächst geplante größere Sportveranstaltungen nicht durchzuführen.
Bei Stichproben auf Einhaltung der 2G-Regel auf dem Adventsmarkt kommt naturgemäß nicht jeder dran. Die Stadtverwaltung lässt sich nach dem ersten Wochenende nun routinemäßig die Dokumentation der Kontrollen zeigen. „Diese Ergebnisse werten wir jetzt aus. Wir entscheiden kurzfristig, falls wir nicht zufrieden sein sollten“, erklärte Stadtdirektor Frank Steinfort, der den Mülheimer Krisenstab leitet. Eine Maskenpflicht besteht derzeit in der Altstadt nicht.
Aktuell ist noch kein Omikron-Fall in Mülheim gemeldet
Wer als Besucher ins Rathaus möchte, der muss ab Dienstag, 30. Dezember, ebenso wie die Mitarbeitenden, 3G - geimpft, genesen oder getestet- nachweisen. Damit reagiert auch Mülheim auf die Infektionslage – 704 Mülheimer waren am Montag infiziert – und die neue mögliche Bedrohung durch die Virusvariante Omikron. Aktuell ist noch kein Fall in Mülheim gemeldet. Der Nachweis in einer Probe dauere aber zwei Tage, erläutert Steinfort.
Reiserückkehrer aus Omikron-gelisteten Ländern wie Südafrika würden allerdings verstärkt vom Ordnungsamt kontrolliert, so Krisenstabschef Steinfort. Wer bei der Nachverfolgung einer Infektion mit der Omikron-Variante als Kontaktperson ermittelt würde, müsse sich in einem solchen Fall ungeachtet des Impfstatus in eine zehntägige Quarantäne begeben.
Bundeswehrsoldaten unterstützen im Mülheimer Gesundheitsamt
Seit Montag unterstützen eine Soldatin und fünf Soldaten der Bundeswehr das Gesundheitsamt bei der Kontaktnachverfolgung in Coronafällen. Darüber ist Steinfort froh: „Mit dem eigenen Personal und trotz unermüdlichen Einsatzes unserer Coronahelfer ist diese wichtige Arbeit zur Eingrenzung und Eindämmung des Infektionsgeschehens nicht zu schaffen.“
Stadtdirektor Steinfort verweist darauf, dass in Mülheim in der vergangenen Woche 9000 Menschen geimpft worden sind, ebenso viele in der Vorwoche. Er teilte mit, dass inzwischen 93 Mülheimer Haus- und Facharztpraxen die Mülheimer Bürgerinnen und Bürger impfen, nachdem die Kassenärztliche Vereinigung (KV) und die Mülheimer Verwaltungsspitze noch einmal nachdrücklich bei der Ärzteschaft dafür geworben haben.
Mülheim will noch vor Weihnachten Kinder gegen Covid-19 impfen
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Auch bei der Impfung der Kinder unter zwölf Jahren will Mülheim schnell dabei sein: Der Kinder-Impfstoff soll am Montag, 20. Dezember, ausgeliefert werden, teilte Frank Steinfort mit. „Wir wollen die Kinder dann ab Dienstag impfen und organisieren bereits Impftermine in der Willy-Brandt-Schule.“ An Mülheimer Kitas und Schulen sei die Lage ruhig, das sagte Steinfort auch in dieser Woche. „Der Krisenstab empfiehlt, in der Schule Masken zu tragen“, so Frank Steinfort. NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) hatte am Montag erklärt, dem Kabinett die Rückkehr zur Maskenpflicht am Sitzplatz zu empfehlen.
Neue Inzidenzwerte von der Stadt
Ab dem 1. Dezember ändert sich das Dashboard zur Coronalage in Mülheim auf der städtischen Homepage. Die Hospitalisierungsinzidenz des RKI kommt neu hinzu.
Künftig werden aber die Inzidenzen der Geimpften und Ungeimpften getrennt angegeben. Die neuen Inzidenzwerte seien von der Stadt errechnet und zuverlässiger als der Inzidenzwert des RKI, der wegen Verzögerungen in der Datenübermittlung teils nicht korrekt war, so die Stadtverwaltung.
Mehrere große Sportveranstaltungen stehen in den kommenden Tagen auf dem Programm: die Deutsche Meisterschaft im Hip Hop am Samstag, das Winterdance-Festival eine Woche darauf, die Hallenfußball-Stadtmeisterschaft und das Traditionsmasters-Turnier. Nach den geltenden Coronaschutzverordnungen dürfen diese Veranstaltungen stattfinden, das betont auch der Mülheimer Krisenstab. Angesichts der Infektionslage empfiehlt der Krisenstab allerdings, „die Veranstaltungen nicht durchzuführen“, so Steinfort. Die Stadtspitze hat schon in der vergangenen Woche alle städtischen Innenveranstaltungen bis zum Jahresende abgesagt.