Mülheim. Johanna und Tjade (beide 10) aus Mülheim dürfen professionell Popcorn knuspern und Filme schauen. Sie sitzen in der Jury der 38. Kinderfilmtage.
Johanna und Tjade sind mittlerweile richtige Profi-Filmegucker. Kein Wunder, an den Wochenenden dürfen sie Kinostreifen schauen, dabei Popcorn knuspern und Getränke schlürfen. Die Mülheimer machen das nämlich professionell. Die Zehnjährigen sind Jury-Mitglieder der 38. Kinderfilmtage und bewerten aktuelle Kino-Produktionen.
Vom 19. September bis zum 3. Oktober flimmern Kinderfilm-Klassiker sowie Neuerscheinungen über die Leinwände der Kinos in Mülheim, Essen und Oberhausen, bei denen sich Kinder Geschichten über Drachen, Magier und mutige Mädchen anschauen können.
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„Letztes Jahr war ich mit meiner Schulklasse bei den Kinderfilmtagen im Kino“, erzählt Johanna Nickel aus Saarn. „Und als ich dieses Jahr den Aufruf für die Kinderfilmtage-Jury in der Zeitung gesehen habe, habe ich mich einfach beworben.“ Auch Tjade Frey aus Holthausen sah den Artikel über die Jury in der Zeitung. „Da habe ich mir gedacht: Cool, Filme gucken und sie bewerten, das will ich auch machen!“ Die Freude der beiden war riesig, als sie schließlich die Zusage der Festivalleitung bekamen.
„Emmi“ für besten Film, „Emo“ für besten Kinder-Darsteller
Nun dürfen sie zusammen mit fünf anderen Kindern aus dem Ruhrgebiet jedes Wochenende Filme schauen und ihnen Sterne zwischen 0 und 5 geben. „Sieben Filme sind nominiert“, erklären die beiden. „Am Ende werden die Bewertungen ausgewertet und der beste Film bekommt den ‘Emmi’ verliehen“, erklärt Johanna. Eine Erwachsenen-Jury zeichnet zudem die beste schauspielerische Leistung eines Kindes mit dem „Emo“ aus.
Richtig „besonders“ fühle sich das an, zusammen im Kino zu sitzen, mit Popcorn und Getränken bedient zu werden, finden Tjade und Johanna. „In den Pausen gibt es Pizza und wir spielen Fangen, das ist sehr lustig, weil wir uns alle gut verstehen“, sagt Tjade. Und worauf achtet ihr beim Filmschauen? „Wir sollen auf Details aufpassen“, sagt Johanna. „Ansonsten gibt es aber keine Vorgaben.“
Alle drei Teile der Vorstadtkrokodile im Programm
„Ich achte oft darauf, ob die Dinge echt aussehen und echt rüberkommen“, sagt Tjade. „Für mich muss ein guter Film spannend, aber auch lustig sein – und immer ein Happy End haben“, findet Johanna, die zuhause am liebsten Komödien und Tierfilme schaut. „Samstags ist bei uns immer Kino-Abend.“ Auch Tjade geht gerne regelmäßig ins Kino, auch wenn er in Corona-Zeiten den Kinosessel gegen das heimische Sofa tauschen musste. Sein Lieblingsfilm? „Die Vorstadtkrokodile – da gefallen mir die Geschichte und die Figuren.“
Toll findet er es daher, dass gleich alle drei Teile der Vorstadtkrokodil-Reihe bei diesen Kinderfilmtagen im Programm laufen. Bereits 1976 erschien das Kinderbuch von Max von der Grün, das seit 1977 filmisch – erst im Fernsehen und dann im Kino – die Vorstadtkrokodile zu Helden ganzer Generationen machte. Der Filmklassiker eröffnet daher am 19. September die Kinderfilmtage in der Lichtburg Oberhausen.
Insgesamt 16 Filme im Programm der Kinderfilmtage
Aus diesen sieben Filmen müssen Johanna, Tjade, Marlene, Olivia, Eric, Robert und Paul den Sieger küren: „Catweazle“, „Madison - Ungebremste Girlpower“, „Max und die wilde 7“, „Mission Ulja Funk“, „Drachenreiter“, „Die Olchies - Willkommen in Schmuddelfing“ und „Yakari“.
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Ebenfalls mit im Programm sind „Binti - Es gibt mich“, „Ich bin William“, „Jim Knopf und die Wilde 13“, „Meine Freundin Conni - Geheimnis um Kater Mau“, „Mina und die Traumzauberer“, „Morgen gehört uns“, „Vorstadtkrokodile 1, 2 und 3“. Zu sehen sind die Filme für alle Kinder und auch für Schulklassen im Mülheimer Kino Rio, in Essen in den Kinos Eulenspiegel und Lichtburg sowie in Oberhausen im Lichtburg-Filmpalast.