Mülheim. Die Kino-Branche hat sich deutschlandweit auf einen einheitlichen Starttermin verständigt. Das sagen die Betreiber der Mülheimer Kinos.
Absehbar sollen die Kinos wieder öffnen. Darauf haben sich die meisten Betreiber in Deutschland einheitlich verständigt. Auch in der Filmpassage, im Cinemaxx und im Rio sollen die Besucher ab diesem Tag wieder Filme schauen können.
„Wir verfolgen auch die Inzidenzhochrechnungen und haben überlegt, was realistisch ist“, sagt Meinolf Thies, der die Filmpassage im Forum sowie weitere Kinos in NRW und Niedersachsen betreibt. „Als Branche haben wir vereinbart, dass das der 1. Juli ist“, erklärt Thies.
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Betreiber wollen keinen „föderalen Flickenteppich“ mehr
Der Betreiber hofft, dass dann deutschlandweit alle Kolleginnen und Kollegen wieder ihre Häuser öffnen können. „Wenn es nur in NRW losgehen würde, bringt das keinem Verleiher etwas“, betont Thies. Ingrid Breul-Husar vom Cinemaxx im Rhein-Ruhr-Zentrum hofft ebenfalls auf ein Ende des „föderalen Flickenteppichs“. Sie sagt: Wir brauchen geschlossen den deutschen Markt zurück, schließlich sind wir auf das Produkt der Verleiher angewiesen.“
„Die Leute warten alle darauf“, sagt Bernhard Wilmer vom Essener Filmkunsttheater, zu dem auch das Rio am Mülheimer Synagogenplatz gehört. Bei zwei Häusern in Essen peilt die Betreibergesellschaft sogar eine Öffnung am 17. Juni an. Grundsätzlich gilt aber der 1. Juli als Starttermin. „Bis dahin wollen wir das Publikum informiert haben“, erklärt Wilmer.
Sitzpläne und Maskenpflicht: Warten auf die genauen Vorgaben
Den einen Monat Vorlauf benötigen die Betreiber aus zwei Gründen. „Wir müssen uns die Getränke ins Haus holen, die Zapfanlage wieder einsatzbereit machen, die Technik wieder hochfahren und dann irgendwann die Filmdateien einladen“, zählt Meinolf Thies auf. Auch müsste noch der ein oder andere Servicemitarbeiter eingestellt werden.
Auf der anderen Seite warten die Cineasten noch auf die genauen Vorgaben in Sachen Corona-Maßnahmen. Diese müssten bis zum Start umgesetzt werden. „Das reicht von Sitzplänen bis hin zur Frage, wann und wo die Maske getragen werden muss“, erklärt Meinolf Thies. „Wir müssen die Entwicklung abwarten, nach der neuen Schutzverordnung können wir Genaueres sagen“, sagt auch Bernhard Wilmer für das Rio.
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Cinemaxx hofft auf Verkauf von Snacks und Getränken
Im Cinemaxx hoffen die Verantwortlichen, dass der Verkauf von Snacks und Getränken erlaubt sein wird. „Es ist unser Anspruch, unseren Gästen im Rahmen unseres starken Sicherheits- und Hygienekonzepts ein ganzheitliches Kinoerlebnis zu bieten und dazu gehört ganz klar Popcorn als Teil der Kino-DNA“, teilt Ingrid Breul-Husar mit.
Cinemaxx-Verkauf platzte während der Pandemie
Nach langer Hängepartie war die Fusion zweier großer Kinoketten im Februar 2021 gescheitert. Der Konzern Vue International, zu dem die Cinemaxx-Kinos gehören, hatte nicht - wie ursprünglich geplant - die Kette Cinestar vom Konzern Event Hospitality & Entertainment Limited übernommen.
So platzte auch der Verkauf des Mülheimer Cinemaxx, was Auflage des Bundeskartellamtes gewesen wäre. Das Mülheimer Kino im Rhein-Ruhr-Zentrum blieb Teil der Cinemaxx-Gruppe.
Trotz der nun vorliegenden Öffnungsperspektive ist der Ärger über die lange Schließung noch längst nicht verflogen. „Wir hatten dann genau acht Monate geschlossen“, sagt Meinolf Thies bloß und man kann das Kopfschütteln beinahe durchs Telefon sehen. Noch deutlicher wird sein Essener Kollege Bernhard Wilmer: „In unseren Augen wurde das Kino stiefmütterlich behandelt. Dabei hatten wir Hygienekonzepte inklusive hundertprozentiger Lüftung.“
In den kommenden vier Wochen soll der Ärger der Vorfreude weichen. „Wir können es kaum erwarten, unsere Türen zu öffnen, damit wir alle, die uns vermisst haben, wieder willkommen heißen können“, heißt es aus dem Cinemaxx.