Mülheim. Das Vorhaben der Stadt Mülheim, 650 mobile Luftfilter für Klassen anzuschaffen, stellt nicht alle Eltern und Gewerkschaftsvertreter zufrieden.

Nun also doch: Für Mülheimer Schulen werden mobile Luftfilter angeschafft, um die Klassen 1 bis 6 damit zum Schutz vor dem Coronavirus auszustatten. Die Verwaltung hatte dem Rat der Stadt in seiner Sitzung am Donnerstag den Plan präsentiert, drei Millionen Euro zur Verfügung zu stellen und 650 Geräte kaufen zu wollen. Was Elternvertreter und die Lehrer-Gewerkschaft dazu sagen.

„Das entspricht unserer Minimalforderung“, sagt Andrea Schindler vom Mülheimer Stadtverband der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft mit Blick auf das Vorhaben, 650 mobile Luftfilteranlagen für die Schulen der Stadt anzuschaffen.

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Die Schulleitungen, berichtet die Pädagogin, seien bereits aufgefordert worden, anzugeben, ob sie welche von den Luftfiltern bekommen wollen. Die Gewerkschafterin gibt zu bedenken: „Gerade die aktuelle Virusvariante scheint vor allem Jüngere zu treffen.“ Deshalb müsse alles getan werden, damit Kinder und Jugendliche in den Klassenzimmern so sicher wie eben möglich sind. Zudem betont Schindler: „Wir müssen gucken, dass die Schule weiter geht. Jede Unterbrechung – etwa durch Quarantäne – schadet.

Vater fordert Aufhebung der Präsenzpflicht in Schulen, bis mobile Luftfilter stehen

Die Kinder hingegen lieber heute als morgen aus der Schule heraus holen, möchte Christoph Kamburg von der Elterninitiative Mobile Luftfilter NRW. Der Vater eines Mülheimer Grundschülers sagt: „Ich wünsche mir Präsenzunterricht, aber er muss wirklich sicher sein.“ Weil die Schulstunden das aber nach Ansicht des Mülheimers, der selbst an Covid-19 erkrankt war und noch immer an den Spätfolgen leidet, nicht sind, fordert er, die Notbremse zu ziehen und die Präsenzpflicht aufzuheben, bis die mobilen Luftfilter in den Klassenräumen stehen. Generell fordern Kamburg und die Elterninitiative Filter für alle Unterrichtsräume sowie qualitativ hochwertige Geräte.

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Nicht zufrieden stellt die geplante Anschaffung der Filteranlagen den Mülheimer Vater Matthias Hahn, denn er fordert mit seiner Petition, die er vor rund zwei Monaten gestartet hat, Luftfilter auch für die höheren Jahrgänge der weiterführenden Schulen. 1145 Menschen haben sich bei dem Gesuch inzwischen dafür ausgesprochen. „Es ist super, dass die Stadt 650 Geräte anschaffen will, aber es reicht nicht.“ Hahn ist enttäuscht, dass er bislang keine Reaktion von der Verwaltung auf seinen Vorschlag bekommen hat, von Elternseite für die Klassenräume zusätzliche mobile Luftfilter anzuschaffen, für die die Stadt dann lediglich die Wartung übernehmen soll.