Mülheim. Hat der Mülheimer Chef von drei Testzentren betrogen? Das will die Staatsanwaltschaft klären. Warum der Mann die U-Haft jetzt verlassen durfte.

Wieder auf freiem Fuß ist der Betreiber von drei Corona-Testzentren in Mülheim und Neuss. Der Haftbefehl sei durch das Amtsgericht Duisburg außer Vollzug gesetzt worden, teilte Marie-Theres Fahlbusch, Pressesprecherin der Staatsanwaltschaft Duisburg, am Dienstag auf Nachfrage mit.

Der Beschuldigte werde verschont, hieß es. Er sei allerdings nur unter Auflagen entlassen worden, müsse etwa einen Wohnortsitzwechsel sofort anzeigen. Sollte er gegen die Regeln verstoßen, könne der Haftbefehl wieder in Vollzug gesetzt werden.

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Die seit Ende Juli geschlossenen Einrichtungen im Rhein-Ruhr-Zentrum und am Fünter Weg sowie das ebenfalls von ihm betriebene Testzentrum Rheinpark in Neuss waren am 29. Juli durchsucht worden. Dabei seien Unterlagen sichergestellt worden, teilte Fahlbusch mit. „Diese werden nun ausgewertet und der Beschuldigte erhält Gelegenheit zur Stellungnahme.“

Staatsanwaltschaft wirft ihm unter anderem (Abrechnungs-)Betrug vor

Die Staatsanwaltschaft wirft ihm unter anderem (Abrechnungs-)Betrug vor. Er soll bei der kassenärztlichen Vereinigung mehr Corona-Tests angegeben haben, als tatsächlich durchgeführt worden sind. So soll es bei der Abrechnung zu überhöhten Zahlungen an ihn gekommen sein.