Mülheim. Für viele Heißener gilt das alte Zugangsgebäude der U-Bahn Station seit Jahren als Schandfleck. Doch ein Umbau ist vor Ende 2022 nicht in Sicht.
Ein Marktplatz mit plätscherndem Brunnen, das historische Sparkassengebäude, eine Kirche: Auf den ersten Blick wirkt das Zentrum von Heißen sehr idyllisch. Bis man sich einmal um die eigene Achse dreht, und auf den Hauptzugang der Bus und U-Bahn Haltestelle „Heißen Kirche“ blickt: An der Fassade des Zugangs blättert an sämtlichen Stellen das grelle Orange der 70er Jahre ab, schwarze Flecken verschmutzen das Gebäude. Und das wird noch eine Weile so bleiben.
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Als „Schandfleck Heißens“ beschreibt an diesem Morgen eine Passantin das Bild. Und der Begriff trifft die Lage offenbar nicht nur in den Augen dieser Heißenerin ziemlich gut, denn nicht wenige Anwohner stört der unansehnliche Zugang zur U18-Haltestelle das Erscheinungsbild von Heißen seit vielen Jahren.
Zur Eröffnung der Mülheimer U-Bahnhaltestelle 1977 war die Glaskuppel eine Schau
Die Glaskuppel über der Rolltreppe der 1977 eröffneten Haltestelle muss damals imposant ausgesehen haben, inzwischen ist davon aber nicht mehr viel erkennbar. Den einstigen Glanz versprühen die Scheiben der Kuppel schon lange nicht mehr: Das Glas erscheint milchig und dreckig. Die Haltestelle hat, jedenfalls äußerlich, ihre besten Jahre bereits hinter sich.
Anders sieht es allerdings im Inneren der Haltestelle aus: Es ist relativ sauber, nur wenige Graffiti ,säumen’ die Wände, Anzeigetafeln und Rolltreppe funktionieren. Lediglich ein paar Schriftzüge sind nicht mehr lesbar. „Hier ist es genauso wie in jedem anderen U-Bahnhof auch“, findet eine in die U18 einsteigende Frau. Wie kann es da sein, dass das Zugangsgebäude von außen so heruntergekommen ist?
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Heißener ärgert sich: „Die Haltestelle scheint dem Verfall freigegeben worden zu sein“
„Es ist wirklich erstaunlich, dass an diesen Punkt in Heißen noch nie rangegangen wurde“, ärgert sich eine Bewohnerin Heißens. Auch eine weitere Passantin habe das Gebäude der Haltestelle schon lange gestört: „Das ist ja sowas von veraltet.“ Ein Herr, welcher schon von klein auf in Heißen lebt, sieht das genauso: „Es scheint wohl dem Verfall freigegeben worden zu sein.“
Doch wie lange noch? Laut Aussagen der Ruhrbahn kündigen sich erste Verbesserungen an: Zurzeit werde die Aufzugserneuerung auf dem Marktplatz vorangetrieben. „Diese Maßnahme beinhaltet ein neues Aufzugsgebäude und die Wiederherstellung des angrenzenden Grünbeetes. Die Fertigstellung wird im 2. Quartal 2022 erfolgen“, berichtet Simone Klose, Pressesprecherin der Ruhrbahn.
Ruhrbahn hat bisher nur konkrete Umsetzungspläne für einen neuen Aufzug und Pausenräume
Außerdem wurden in dem Nebengebäude der Haltestelle neue Räumlichkeiten angemietet, welche momentan ausgebaut werden. Ende 2022 soll das Bauprojekt fertig sein und dann den Bus- und Bahnfahrern Pausenräume bieten.
Außerdem schaffe dieses Projekt „Spielräume“ für die Planung des von Anwohnern bemängelten orangenen Zugangsgebäudes: „Die Denkmalschutzbehörde entwickelt hier zurzeit die Grundlagen“, so Klose. In Abstimmung mit der Stadt werde ein passender Entwurf für die Umgestaltung der Haltestelle erarbeitet. Der genaue Zeitpunkt für die Umsetzung steht allerdings aktuell noch nicht fest.
Glaskuppel sollte 1977 für mehr Licht im Bahnhof sorgen
Das Zugangsgebäude der Haltestelle Heißen Kirche wurde 1977 errichtet. Unten im U-Bahnschacht hält die U18, oben halten die Busse 129, 136 und 138.
Der Architekt der Bahnstation fand empfand U-Bahn Haltestellen als zu dunkel und tageslichtfeindlich, er sprach von einem „Unterweltcharakter“. Aus diesem Grund konzipierte er die Glaskuppel über der Rolltreppe, welche viel Licht in die Station fallen lässt.
Inzwischen sind die Scheiben der Kuppel dreckig und verschmiert. Außerdem bemängeln ein Leser und einige Google Nutzer, das Glasdach sei bei Regen undicht.
„Der Zeitpunkt jeder Renovierung richtet sich nach der Größe der Mängel, der Funktionsfähigkeit und der finanziellen Möglichkeiten“, heißt es auf die Nachfrage, wieso hier nicht schon früher eine Renovierung erfolgt sei. Die geplante Erneuerung des angrenzenden Aufzugs ist also der erste Schritt, um die momentane Situation der Haltestelle „Heißen Kirche“ endlich zu verbessern, der Renovierungszeitpunkt für das Zugangsgebäude allerdings noch unklar.