Mülheim. Am U-Bahnhof Heißen Kirche in Mülheim hat die MVG die beweglichen Stufen der Rolltreppen erneuert. Trotzdem müssen die Fahrgäste bis zum Aufzug laufen und verpassen ihren Anschlussbus, weil die Rolltreppen nicht fahren.
Wer seine Bahnen unter der Erde fahren lässt, muss seine Kunden aus den Stationen im Keller wieder ans Tageslicht bringen. Aber das klappt nicht an jedem Eingang zur U-Bahn. Entweder sind die Rolltreppe oder der Aufzug defekt. Oder die Rolltreppe ist neu eingebaut und deren Stufen fahren immer noch nicht nach unten – wie an der Station Heißen Kirche unter der Käseglocke.
„Die neue Rolltreppe ist immer noch nicht in Betrieb. Seit Wochen ist sie fertig, aber sie steht beharrlich still“, hat Dirk Hammerschmidt bereits mehrere E-Mails an die Redaktion geschickt. Er fragt: „Was sagt die MVG dazu?“ Bei der Mülheimer Verkehrsgesellschaft lautete die erste Antwort: „Bei uns ist die Erneuerung der Fahrtreppe an der Station Heißen Kirche als fertig gemeldet. Dass sie nicht funktioniert, haben wir nicht gehört.“
Techniker soll prüfen
Nächste Antwort: „Wir haben aber schon einen Techniker zur Prüfung rausgeschickt.“ Ob dieser die still stehende Treppe zum Fahren gebracht hat oder ob vielleicht Vandalen das neue Stück mutwillig außer Betrieb gesetzt haben, dazu gab es aus der MVG-Pressestelle bis zum Redaktionsschluss keine Nachricht mehr. Am Nachmittag zum Fototermin konnten die Kollegen noch keine Bewegung erkennen und dokumentieren.
Für ältere und gehbehinderte Fahrgäste, die unter dem Heißener Autokreis ankommen und neben der Käseglocke in den Bus wechseln wollen, ist der Ausfall der Rolltreppe mit Problemen und dazu oft mit einer verpassten Anschlussfahrt verknüpft. „Die alten Leute quälen sich die Steinstufen neben der Rolltreppe hoch oder sie müssen einmal quer durch die Haltestelle zum Aufzug laufen und oben wieder über die Straße zum Bus“, beobachtet Dirk Hammerschmidt seit mehreren Wochen.
Langsamere Fahrt für Senioren
Rolltreppen heißen unter Fachleuten Fahrtreppen, weil die Stufen nicht um ihre eigene Achse rollen, sondern mit Menschen darauf fahren. Sie fassen mehr Personen als ein Aufzug.
Sinn und Zweck ist eine Beförderung von Personen in höherer Geschwindigkeit als sie über eine Treppe laufen. Mit Rücksicht auf Senioren fahren die Treppen heute langsamer als vor 20 Jahren.
Die neue Rolltreppe sollte Kunden von den U-Bahnen nach oben, aber auch von den Bussen nach unten auf den Bahnsteig bringen – wie es das alte Stück einst auch tat. Aber die Signale in der Metallsäule neben der stillen Treppe leuchteten bis gestern Nachmittag weder blau mit weißem Richtungspfeil noch rot mit Stoppzeichen. Auch das Leuchtzeichen „Außer Betrieb“ blieb konstant dunkel.
Dirk Hammerschmidt und viele U-Bahn-Fahrgäste hoffen jetzt auf den Techniker. Entweder braucht er nur den Schlüssel zu drehen, um die Treppen in Bewegung zu bringen oder die erste Reparatur ist bereits an dem neuen Stück fällig. Da kann die MVG nur auf einen Garantiefall hoffen.