Mülheim. . Zweimal Mülheim unter den Top 6: Im Wettbewerbsverfahren um die Ansiedlung der Sparkassen-Akademie Nordrhein-Westfalen im Jahr 2017 sind die Areale des Kaufhofs und der VHS in der Endauswahl. Die Mülheimer Bewerbungen haben jetzt nur noch vier Konkurrenten.
Mülheims Chancen, 2017 Hauptsitz der Sparkassen-Akademie NRW zu werden, sind deutlich gestiegen. Wie aus sicheren Quellen zu erfahren war, haben es zwei der drei Mülheimer Bewerbungen in die Endauswahl des landesweit ausgeschriebenen Wettbewerbs geschafft: Das Kaufhof- und das VHS-Areal sind ebenso wie vier Konkurrenzbewerbungen aus anderen Städten noch im Rennen. Das erweiterte Ruhrbania-Baufeld 4 wird hingegen nicht neue Heimstätte der Bildungseinrichtung.
Die Spannung vor der Entscheidung ist in Mülheim zu spüren, nur dringt das Knistern nicht nach außen. Weder OB Dagmar Mühlenfeld noch Chef-Wirtschaftsförderer Jürgen Schnitzmeier oder Baudezernent Peter Vermeulen wollten sich gestern dazu äußern, dass Mülheim auf der Zielgeraden noch zwei Pferde im Rennen hat.
Städtische Verantwortliche schweigen
Schnitzmeier, der dem Vernehmen nach wie auch die potenziellen Investoren dieser Tage noch Gespräche mit der Wettbewerbsjury geführt hat, um Detailfragen zu klären, gab sich zugeknöpft: „Wir haben für das Wettbewerbsverfahren Stillschweigen vereinbart.“ Stadtsprecher Volker Wiebels ergänzte für die OB: „Wir wollen das Verfahren nicht stören oder den Eindruck erwecken, wir wollten was beeinflussen.“
Entscheidung fällt noch in diesem Jahr
Die Frist zur Entscheidung, wo die Sparkassen-Akademie NRW ihre neue Heimat findet, ist gesetzlich geregelt. So muss bis zum 31. Dezember einer der Bewerber den Zuschlag erhalten.
Gut möglich ist es, dass die Entscheidung schon im November fällt. Das letzte Wort hat die Trägerversammlung der Sparkassen-Akademie.
Und doch transportiert auch der Flurfunk der Verwaltung die Nachricht: Rein rechnerisch liegt die Chance, dass die Akademie sich für eines der beiden Mülheimer Areale entscheidet, bei 1 zu 3. Kaufhof-Eigentümer Jochen Hoffmeister drückte gestern an seinem 72. Geburtstag seine Freude darüber aus: Für ihn als Eigentümer und für die Innenstadt wäre eine Investition in die Wiederbelebung des Kaufhof-Standortes „eine tolle Sache“. Und weiter: „Als Mülheimer Bube würde ich mich aber auch freuen, wenn es überhaupt ein Mülheimer Standort würde.“
Aufteilung des Kaufhof-Blocks, Akademie-Campus statt VHS
Mit dem Kaufhof bewirbt sich die Investmentgesellschaft Fortress darum, die Akademie nach Entwürfen von AIP Consulting zu bauen. Der 25.000 m2 große Kaufhaus-Block soll dafür in drei Gebäude gegliedert werden, so dass attraktive Platz- und Wegebeziehungen entstehen, auch zwischen Schloßstraße und Promenade. Dabei soll die alte Natursteinfassade als Fassade eines Hotels (Holiday Inn Express) erhalten bleiben. Neben Hotel und Akademie soll Handel (Interesse hat Tengelmann, im Gespräch ist auch Rewe) und Gastronomie (Vapiano) Platz finden. Entsprechende Vorverträge will der Investor vorgelegt haben.
Mit dem Areal der VHS bewerben sich die Stadt und deren kooperierendes Investoren-Duo aus Mülheimer Wohnungsbau und Imoba. Das Mülheimer Architekturbüro Hütténes hat hier für die Akademie einen Campus mit drei verschieden großen, miteinander verbundenen Gebäuden mit gläserner Fassade entworfen. Getrennt würden so Seminargebäude samt Mensa und Foyer, Verwaltung sowie ein öffentliches Caféhaus inmitten der Müga.