Mülheim. Der schwere Schaden im Naturbad Mülheim wurde wahrscheinlich durch Abwasser verursacht. Das Team will die Sommersaison noch nicht abschreiben.

Das Styrumer Naturbad grenzt direkt an die Ruhrauen und war durch das Hochwasser am vergangenen Donnerstag und Freitag akut bedroht. Das Team habe eine Nachtschicht eingelegt, berichtet Badleiter Dustin Radde, alle haben gebangt. „Wir hatten den Grundwasserstand permanent im Auge. Wir hatten Angst, dass der Deich bricht.“

Fachleute prüfen jetzt, wie das Abwasser in das Mülheimer Naturbad kam

Dieses schlimmste Szenario ist zum Glück nicht eingetreten. Im Gegensatz etwa zum völlig zerstörten Freibad in Essen-Steele wurde das Naturbad nicht überschwemmt. Kein Grundwasser, sondern offenbar Abwasser stieg im Technikhaus hoch, überflutete dort die Pumpen und Elektronik. Wie das passieren konnte, ist momentan eine offene, drängende Frage.

Am Dienstag waren auch Vertreter des städtischen Umweltamtes im Naturbad. „Geprüft wird, wieso Abwasser in das Gebäude kam“, erklärt Martina Ellerwald, Leiterin des Mülheimer Sportservice, „ob es vielleicht an einer Abwasserpumpe lag.“

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„Im besten Fall“ kann die Saison 2021 weitergehen

Die Pumpen im Technikhaus dienen dagegen der Wasseraufbereitung für die Schwimmbecken. „Mit Sicherheit müssen zwei von vier Pumpen ausgebaut und getrocknet werden“, erklärt der Badleiter. „Erst dann kann man sehen, welche Schäden aufgetreten sind.“ Ab Mittwoch sollen Fachfirmen mit der Arbeit beginnen. „Im besten Fall“, so Radde, „kann die diesjährige Saison wieder aufgenommen werden.“

Viele Naturbadfreunde hätten schon Hilfe angeboten. Auf Facebook dankt das Team „für jedes einzelne aufbauende und tröstende Wort“. Durchhalten, heißt jetzt wieder einmal die Devise.