Mülheim. Erneut greift die Bürgerstiftung dem Mülheimer Sportservice bei seinem Prestigeprojekt unter die Arme: 6300 Euro für durchgehende Betreuung.
Der Sportpark Styrum ist das Prestigeprojekt unter den sportlichen Bauvorhaben in Mülheim. Seit der erste Teilabschnitt vor einem Jahr eröffnet wurde, ist die neue Einrichtung gut angenommen worden. Bis Oktober soll der Sportpark vollendet sein. Dass stets ein Betreuer vor Ort ist, dafür sorgt nun eine Förderung der Bürgerstiftung.
Bereits zum zweiten Mal unterstützt die Stiftung den Mülheimer Sportservice (MSS) bei den Angeboten in den Sommer- und Herbstferien. Die 6300 Euro sollen nicht nur ein vielfältiges Programm finanzieren, sondern gewährleisten, dass während der Öffnungszeiten immer ein Betreuungspersonal in Styrum vor Ort ist.
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Gerade zu Beginn der Sommerferien registrierte der MSS einen hohen Andrang. „Am Wochenende waren bis zu 60 Leute hier“, berichtet Jonathan Thomas. Vor allem die Freilufthalle wird gut genutzt. Bei den Kindern ist daneben die digitale Torwand sehr beliebt, während die Jugendlichen und Erwachsenen eher im Calisthenics-Bereich zu finden sind.
„Wir brauchen jemanden, der das Ganze koordiniert“, sagt Thomas, der als pädagogischer Mitarbeiter für den Sportpark verantwortlich ist. Schließlich sei die Freilufthalle nur für 15 Personen gleichzeitig zugelassen. Die Betreuerinnen und Betreuer sollen gewährleisten, dass alle Sportlerinnen und Sportler auf ihre Kosten kommen.
Streetworker ist während des Boxtrainings vor Ort
Während des regelmäßigen Boxtrainings am Mittwochnachmittag (ab 16 Uhr für Kinder, ab 18 Uhr für Jugendliche und Erwachsene) ist auch regelmäßig ein Styrumer Streetworker vor Ort. „Die pädagogische Arbeit ist hier einfach sehr wichtig“, betont Thomas.
Nach dem Boxen gibt es jeden Mittwoch einen Calisthenics-Einführungskurs für Jugendliche ab 14 Jahren. Zudem findet freitags ein Mädchenfußballtreff statt. „Der wurde bisher wirklich gut angenommen, beim letzten Mal waren 18 Mädchen dabei“, berichtet Jonathan Thomas und ergänzt: „Viele von ihnen trauen sich nicht, mit den Jungs zusammenzuspielen.“
Zweiter Bauabschnitt soll im Oktober fertig gestellt werden
Sportpark kostet insgesamt 3,8 Millionen Euro
Die Gesamtkosten für den Sportpark Styrum belaufen sich auf rund 3,8 Millionen Euro. Der Großteil davon fließt in den zweiten Bauabschnitt (2,89 Millionen), der durch den Investitionspakt soziale Integration im Quartier gefördert wird. 75 Prozent kommen vom Bund, 15 Prozent vom Land, zehn Prozent muss die Kommune stemmen.
Der erste Abschnitt war zum überwiegenden Teil durch die Leonhard-Stinnes-Stiftung und eine Spende der Firma Tengelmann abgedeckt worden.
Geöffnet ist der Sportpark in den Ferien wochentags von 13 bis 21 Uhr (in der Schulzeit ab 16 Uhr) sowie am Wochenende von 11 bis 21 Uhr.
Der zweite Bauabschnitt des Sportparks nimmt derweil schon deutliche Formen an. Er soll im Oktober fertig gestellt werden. Die Parkour-Anlage, an der Sportler direkt mit ihren Ideen mitgewirkt haben, ist schon deutlich fortgeschritten. Dahinter ist auch bereits erkennbar, wo die Boulderwand später ihre Heimat finden wird. Der neue Bewegungsspielplatz zwischen dem Kindergarten und der Sporthalle an der Von-der-Tann-Straße ist so gut wie fertig. Der Kindergarten bekam eigens ein neues Eingangstor.
Darüber hinaus entstehen eine 400 Meter lange Kunststofflaufbahn, eine Weitsprunganlage, ein Kugelstoßring, zwei Beachvolleyballfelder, eine Bouleanlage sowie eine Parklandschaft mit Hinderniselementen. „Teile davon können wir vielleicht sogar schon vor Oktober freigeben“, stellt Trendsport-Experte Jonas Höhmann in Aussicht.
Bezirksbürgermeister lobt die Verbindung verschiedener Institutionen
Bezirksbürgermeister Heinz-Werner Czeczatka-Simon gefällt vor allem die Verbindung von Kindergarten, Schule, Vereinen und privaten Sportlern. „Ich bin froh, dass wir Leute haben, die sich dafür einsetzen, um das Ganze mit Leben zu füllen“, sagte er in Richtung der Bürgerstiftung. Der Vorsitzender Patrick Marx begründet das Engagement vor allem mit der schwierigen Situation von Kindern und Jugendlichen während der Corona-Zeit. „Wir machen das, damit sich mehr Styrumer und Mülheimer bewegen können.“