Mülheim. An der Gesamtschule Saarn soll ein Pumptrack entstehen. Die Stadt sammelte jetzt Ideen von potenziellen Nutzern der Trendsportanlage.

Der Wunsch nach neuen Anlagen für Trendsport in Mülheim ist dieser Tage in aller Munde. Umso positiver dürfte die Nachricht aufgenommen werden, dass die Stadt auf dem Geländer der Gesamtschule Saarn einen sogenannten Pumptrack bauen möchte. Mit einem Beteiligungsworkshop wurde der allererste Schritt im Planungsprozess unternommen.

Ein Pumptrack ist eine wellenartige Rundbahn, die mit Steilkurven oder Sprüngen versehen werden kann. Sie kann sowohl mit Mountainbikes als auch mit BMX-Rädern, Scootern, Skateboards, Laufrädern oder Inline-Skates befahren werden.

Kein Ersatz für die abgerissene Mountainbikestrecke in Mülheim

Diese mögliche neue Anlage hat aber in keiner Weise etwas mit der abgerissenen Mountainbike-Strecke im Uhlenhorst zu tun, wenngleich sich einige Mitglieder des neuen Vereins Trailriders Ruhr an dem Workshop beteiligten.

Auch für die bisherige Skateanlage am Schulzentrum Saarn ist ein Pumptrack kein wirklicher Ersatz. Diese muss voraussichtlich im Herbst dem Schulersatzneubau weichen. „Wir haben dort nun eine gewisse Drucksituation, weil eine alte Fläche wegfällt und wir wieder etwas für Kinder und Jugendliche entstehen lassen wollen“, sagt Jonas Höhmann vom Mülheimer Sportservice.

Die Fläche in Mülheim-Saarn ist knapp 1400 Quadratmeter groß

Dadurch sei die knapp 1400 Quadratmeter große Fläche an der Ernst-Tommes-Straße priorisiert. „Wir haben ein riesiges Platzproblem für solche Anlagen“, sagt Höhmann. An anderen auf den ersten Blick möglichen Standorten bestehen oft Bodenprobleme oder Hochwassergefahr, es gibt Restriktionen durch den Umwelt- und Naturschutz oder die Standorte liegen in möglichen Angsträumen.

„Der Trend geht aber auf jeden Fall immer mehr zu solchen Anlagen“, weiß Marc Rüsing von der Firma RadQuartier, die für die Stadt ein Entwurfskonzept erstellen wird. Denn ein Pumptrack kann von vielen verschiedenen Personengruppen genutzt werden. „Wir wollen nicht alles grundsätzlich versiegeln, sondern die Anlage in die vorhandene Umgebung einfügen“, verspricht Rüsing.

Eine Asphaltoberfläche ist leichter zu pflegen

Klar ist aber schon, dass der Pumptrack eine Asphaltoberfläche haben wird, um den Pflegegrad so gering wie möglich zu halten. Und auch die Zahl der möglichen Nutzergruppen steigert sich dadurch.

Das Projekt soll bis Ende 2022 umgesetzt sein

Das Projekt soll bis Ende nächsten Jahres fertiggestellt werden. Zuvor muss aber die Finanzierung geklärt werden, der Bauantrag gestellt und die Ausschreibung herausgegeben werden. Die reine Bauzeit beträgt etwa vier bis acht Wochen.

Mit dem Pumptrack will der Mülheimer Sportservice auch den Skatepark an der Südstraße entlasten. Dort kommt es häufiger zu Nutzungskonflikten zwischen jüngeren und älteren Sportlerinnen und Sportlern. In Saarn soll die Anlage auch in den Schulsport integriert werden.

Neben möglichst viel Abwechslung und Möglichkeiten zur Weiterentwicklung wünschen sich die potenziellen Nutzer aber auch ein Hinweisschild mit Regeln und ein Konzept, um Vandalismus und Vermüllung zu verhindern. „Das ist eine Problematik, die nicht nur auf Sportanlagen auftritt“, sagt der Trendsportexperte des MSS. Auch auf der Skateanlage an der Südstraße gebe es ein massives Müllproblem. „Deswegen ist eine feste Gruppe wichtig, die sich verantwortlich fühlt“, so Höhmann. Obwohl der Pumptrack auf dem Schulgelände liegen soll, würde dann die Altersbegrenzung von 16 Jahren wegfallen.

Dennoch sollen Kinder und Jugendliche die Hauptzielgruppe des Pumptracks sein. Der MSS und das RadQuartier wollen sich auf der Skateanlage an der Südstraße noch einmal gezielt an die Acht- bis 14-Jährigen wenden. „Denen muss man ja auch erst einmal erklären, was ein Beteiligungsworkshop ist“, sagt Höhmann. Das sei schon fast Sozialarbeit.