Mülheim. Kicken, Torwandschießen, Bankdrücken: Was der neue Sportpark in Mülheim-Styrum sonst noch zu bieten hat? Wir haben es uns angeschaut.
Das neue Glanzstück Styrums ist nun eröffnet: Die Stadt Mülheim hat am Freitagmittag den ersten Bauabschnitt des Stryrumer Sportparks zum Toben und Trainieren freigegeben - zunächst unter eingeschränkten Corona-Spielregeln. Aus dem alten Fußballplatz an der Von-der-Tann-Straße ist ein moderner Park mit Freilufthalle, Streetball-Platz und Outdoor-Trainingsbereich entstanden. Davon profitieren sollen nicht nur Kinder und Jugendliche, sondern der gesamte Stadtteil.
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Jonas Höhmann und Johannes Michels präsentieren vor Ort, was der neue Styrumer Sportpark zu bieten hat. Die beiden Projektkoordinatoren des Mülheimer Sport Service (MSS) haben den Park zusammen mit Styrumer Vertretern aus Schulen, Vereinen, Kindertagesstätten und den Landschaftsarchitekten des Essener Planungsbüros DTP konzipiert. „Herzstück der Anlage ist die Tengelmann-Arena“, sagt Johannes Michels. In der Freilufthalle können Kinder und Jugendliche auf weichem Untergrund Fußball oder Volleyball spielen. „Aber auch Yoga-Kurse oder Kinderturnen können hier stattfinden“, sagt Michels. Buchungen seien ab sofort möglich. Die Dachfläche ist mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet, die den Park mit Strom versorgt.
Digitale Torwand mit verschiedenen Spielprogrammen
Angebote für alle Altersgruppen
Bereits 2011 sollte der Fußballplatz an der Von-der-Tann-Straße aufgegeben und das Grundstück veräußert werden. Aufgrund des großen Widerstandes aus der Bürgerschaft blieb das Gelände jedoch in Besitz der Stadt. Der MSS startete 2016 einen Beteiligungsprozess, in dem gemeinsam mit Akteuren aus dem Stadtteil die Idee der multifunktionalen Sport-, Spiel- und Bewegungsfläche entwickelt wurde.
Dank einer Spende der Bürgerstiftung von 20.000 Euro kann der Sportpark bereits während den Corona-Beschränkungen unter besonderen Schutzmaßnahmen öffnen. Die eingeschränkten Öffnungszeiten gelten zunächst ab sofort bis zum 12. August: Montag bis Samstag, 13 bis 21 Uhr, Sonntag: 12 bis 20 Uhr.
Angebote gibt es in dieser Zeit für Kinder und Jugendliche, aber auch für Erwachsene, darunter Thai-Box-, Rücken- oder Entspannungskurse. Anmeldung und Infos unter sportpark-styrum.de.
Neben der Halle kicken Fußballer gegen eine digitale Torwand. „Auf dieser können verschiedene Spielprogramme aufgespielt werden.“ Per Zeitschaltuhr wird sie an- oder ausgeschaltet - je nach Öffnungszeit des Sportparks. Auf dem benachbarten Streetball-Platz spielen Nutzer Basketball und auf einer 150 Quadratmeter großen Fläche - ebenfalls überdacht und mit flexiblem Boden ausgestattet - können Vereine Sportkurse anbieten. „Die Fläche kann gegen eine kleine Gebühr beim MSS gebucht werden“, so Jonas Höhmann.
Vor der Halle gibt es zudem einen Außenbereich mit Trainingsgeräten für Kraftsportler. Darunter eine „Calisthenics“-Anlage, „auf der man mit Eigenkörpergewicht trainieren kann“, erklärt Höhmann. Klimmzugstangen gibt es in verschiedenen Höhen, unterschiedliches Equipment wie Bänder, Ropes und Ringe sollen in eine verschließbare Box verstaut werden, die Nutzer später per App öffnen können.
Der Sportpark kostet insgesamt 3,8 Millionen Euro
Fertig ist damit der erste von zwei Bauabschnitten. Insgesamt kostet der Neubau des Sportparks 3,8 Millionen Euro, der erste Bauabschnitt liegt bei 950.000 Euro. Finanzielle Unterstützung bekam die Stadt durch eine Spende des Mülheimer Unternehmens Tengelmann (350.000 Euro) und der Leonhard-Stinnes-Stiftung. Dank der Bürgerstiftung, die 20.000 Euro spendete, können drei Projekte für Kinder und Jugendliche bereits in den Sommerferien angeboten werden.
Der zweite Bauabschnitt wird 2,9 Millionen Euro kosten, davon werden 90 Prozent von Bund und Land gefördert, den Rest finanziert die Kommune. Nach einer Ausschreibung im Herbst sollen die Bauarbeiten rings um die „Tengelmann-Arena“ starten und im Herbst 2021 fertiggestellt sein. „Dann wird es ein großes Eröffnungsfest für alle aus dem Stadtteil geben“, verspricht Martina Ellerwald, Leiterin des MSS.
Im zweiten Bauabschnitt: Bouldern, Boule, Beachvolleyball
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Hinzu kommt noch eine Menge: „eine Hundert-Meter-Bahn, ein Parkours-Spot, ein Beachvolleyballplatz, eine Boule-Anlage sowie ein Gladiator-Fitness-Run“, zählt Höhmann auf. Auch Kugelstoßen, Weitsprung und -wurf werden möglich sein, genau wie das Bouldern. Ein Kunststoff-Kleinspielfeld wird hinter der Freilufthalle gebaut, zudem noch ein Sportspielplatz für Grundschulkinder und ein Aufenthaltsbereich mit Wiesenfläche und Sitzmöglichkeiten für Eltern.
Zu allen Seiten hin ist der Park von einem Zaun umgeben, mit drei Ein- und Ausgängen zu allen Seiten. Schließlich liegt der Sportpark an zentraler Stelle im Stadtteil, umgeben von Kindertagesstätten, Schulen, Jugendzentrum, dem Styrumer TV und der Feldmann-Stiftung. So sollen vor allem Kinder aus bildungsfernen Schichten profitieren, indem sie sich zu den Sportangeboten treffen. „Aber der Park ist natürlich nicht nur für Kinder oder Styrumer – alle Mülheimer sollen ihn nutzen und davon profitieren können“, sagen die Beteiligten.
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