Mülheim. Nach der Landesförderung für das Wenderfeld stellt der Bund 1,8 Millionen Euro für die Anlage an der Mintarder Straße in Mülheim zur Verfügung.

Jahrzehntelang haben Mülheims Leichtathleten gewartet und gehadert, immer wieder auf das Fehlen einer Kunststofflaufbahn hingewiesen. Nun dürfen sie sich über die zweite Förderzusage innerhalb weniger Monate freuen.

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Bereits im November hatte das Land beschlossen, die Sanierung der Sportanlage am Wenderfeld in Dümpten mit 750.000 Euro zu fördern. Die Leichtathletikvereine hatten sich aber im Vorfeld eigentlich für die Sportanlage an der Mintarder Straße in Saarn als ihren Favoriten ausgesprochen. Doch die Kosten für einen dortigen Umbau hätten den Rahmen der Landesförderung gesprengt.

Mülheim erreicht frohe Kunde aus Berlin

Doch nun gab es frohe Kunde aus Berlin: Der Haushaltsausschuss des Bundestages stellte über das Programm „Sanierung kommunaler Einrichtungen“ weitere 200 Millionen für 136 Projekte zur Verfügung. Eines davon ist die Mintarder Straße in Mülheim. Den Umbau zu einer sogenannten Leichtathletikanlage Typ B mit Kunststofflaufbahn und Flutlicht fördert der Bund zu 90 Prozent mit 1,834 Millionen Euro. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 2.037.900 Euro.

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„Für unsere Sportstättenentwicklungsplanung ist es ein Meilenstein, dass nach dem Perspektivkonzept Fußball und dem Sportpark Styrum nun auch das Perspektivkonzept Leichtathletik in großen Teilen realisiert werden kann“, sagt die Leiterin des Mülheimer Sportservice, Martina Ellerwald. Hinzu kommt die Förderzusage für die Sanierung der Sporthalle an der Lehnerstraße.

Fachschaftsleiterin: „Wir haben nicht mehr damit gerechnet“

„Wenn ich ehrlich bin, haben wir da nicht mehr mit gerechnet“, sagt Birgit Lübke, Vorsitzende der Fachschaft Leichtathletik. Umso größer sei die Freude bei den Vereinen. „Schon bevor ich 1997 nach Mülheim gekommen bin, haben Klaus Moll oder Heidi Brammer dafür gekämpft. Nach all den Jahren wird der Traum jetzt wahr“, freut sich Lübke.

Nach Bescheid kann das Vorhaben beginnen

Nach dem Beschluss des Haushaltsausschusses beginnt das eigentliche Zuwendungsverfahren. Dabei findet zunächst ein Koordinierungsgespräch mit dem Zuwendungsgeber und der Kommune statt.

Danach erstellt die Stadt die Antrags- und Bauunterlagen, die vom Zuwendungsgeber geprüft werden. Nach positiver Prüfung erfolgt der Zuwendungsbescheid und das Vorhaben kann beginnen.

Aktuell nutzen vor allem ihre Turnerschaft Saarn, der DJK-VfR Saarn und Marathon Mülheim die Anlage. Bislang konnten die Vereine in den Wintermonaten kaum draußen trainieren, weil schlichtweg die Beleuchtung fehlte. „Wenn die Laufbahn gefroren oder matschig war, konnten auch höchstens die Langstreckenläufer in Turnschuhen dort laufen“, berichtet Lübke.

Riesenfortschritt für die Mülheimer Leichtathletik

Für die Vereine wird die neue Anlage damit ein Riesenfortschritt. Neben der Kunststofflaufbahn und der Trainingsbeleuchtungsanlage soll in Saarn - im Gegensatz zum Wenderfeld - auch der Rasen komplett erneuert werden. Zudem wird ein Teil der Stehstufen überdacht werden. Eine der Flüchtlingsunterkünfte soll künftig zur Unterbringung von Sportmaterial genutzt werden.

In dem neuen Leichtathletikstadion kann Mülheim dann auch wieder größere Wettkämpfe wie Kreismeisterschaften ausrichten.