Mülheim. An der Heckfeldstraße könnte sich auf Dauer ein neuer Unfallschwerpunkt bilden, befürchtet ein Mülheimer Bürger. Die Stadt sieht das nicht so.
Die Verkehrssituation an der Einmündung Heckfeldstraße/Albertstraße in Styrum lässt sich zumindest als eng und unübersichtlich bezeichnen. Anwohner Hartmut Gohla befürchtet sogar, dass sich dort auf Dauer ein neuer Unfallschwerpunkt bilden könnte. Die Stadt sieht das anders.
Wer sich zum Feierabendverkehr ein paar Minuten an diese Einmündung in einem Wohngebiet stellt, sieht Fahrzeuge, die nicht einander ausweichen können, die zurücksetzen müssen. Die Albertstraße ist in beiden Richtungen befahrbar, es darf aber auch auf beiden Straßenseiten geparkt werden. Und es gibt Straßeneinbauten zur Verkehrsberuhigung. Das führt dazu, dass es auf Höhe der Einmündung praktisch nur einen Fahrstreifen für beide Richtungen gibt.
Mülheim-Styrum: Blick in die Kreuzung wird oft von parkenden Autos verstellt
Kompliziert wird es für Fahrzeuge, die aus der Heckfeldstraße kommend auf die Albertstraße abbiegen möchten. Den Verkehr von links zeigt noch ein großer Spiegel an. Aber wer nach rechts abbiegen will, dessen Blick wird oft von parkenden Autos verstellt. Man muss sich sehr weit in den Kreuzungsbereich vortasten, um den Gegenverkehr sehen zu können, der ja an dieser Stelle vorfahrtsberechtigt ist. Es gilt zwar Tempo 30, aber: „Die kommen da von rechts mit hohem Tempo“, hat Gohla schon häufig erlebt. „Da hat man doch keine Chance.“ Sein Sohn war selbst im März so in einen Unfall verwickelt worden, der laut Gohla mit einem hohen Sachschaden endete.
Am 29. Mai meldete die Polizei einen Abbiegeunfall von der Heckfeld- nach rechts in die Albertstraße: Ein Radfahrer (31) war beim Abbiegen mit einem Pkw zusammengestoßen und hatte sich schwer verletzt. Für Hartmut Gohla ein Anlass, sich bei der Stadt zu melden mit der Bitte, diese Stelle zu entschärfen. „Nach Rücksprache mit der Polizei liegt an der Stelle kein Unfallschwerpunkt vor, da sich abgesehen von dem Unfall im Mai in den vergangenen drei Jahren keine weiteren Unfälle mit Personen- oder erheblichem Sachschaden ereignet haben“, bekam er zur Antwort.
Die Mülheimer Stadtverwaltung sieht das Parkproblem auch
Damit ist Hartmut Gohla nicht zufrieden, der auch konkrete Verbesserungsvorschläge hat, zum Beispiel Tempo 10 zwischen der Rosen- und der Heckfeldstraße. Oder dass im Bereich der Einmündung der Heckfeldstraße nicht mehr geparkt werden dürfe. Damit würden vielleicht fünf, sechs Parkplätze wegfallen, es würde aber für eine viel bessere Sicht sorgen, meint er.
Dass das Hauptproblem die Parksituation ist, wird von der Stadt auch deutlich gesehen, wurde dieser Zeitung mitgeteilt. Die Stadt verweist auch darauf, dass die Situation im Einmündungsbereich eindeutig sei: „Wer aus der Heckfeldstraße kommt, muss rechts-vor-links beachten. Die Fahrzeuge, die eventuell im ,Gegenverkehr’ durch die Albertstraße fahren, haben Vorfahrt und sollten daher auch rechtzeitig erkannt werden“, sagte eine Stadtsprecherin. Aber genau das ist ja das Problem: „Diese Strecke ist zu eng für beide Richtungen. Diese Regelung dient nicht dem Bürger, sie provoziert Unfälle“, ist Hartmut Gohla überzeugt. „Hier können Personen zu schaden kommen, und das kann man verhindern, auch wenn die Verwaltung das anders sieht.“
Die Stadt will den Bereich noch einmal genau kontrollieren lassen
Die Stadtverwaltung kündigte auf Nachfrage aber an, dass sich die zuständigen Ämter die Situation beim nächstmöglichen Termin zusammen mit der Polizei und dem Tiefbauamt noch einmal genau ansehen werden. Auch eine Befahrung mit der Feuerwehr ist noch geplant.