Mülheim. In Dortmund kämpfen zwei Mülheimer Brüder um Medaillen bei der Junioren-EM im Ringen. Beide müssen vorher noch auf ihr Gewicht achten.

Seit Montag läuft in der Dortmunder Helmut-Körnig-Halle die Junioren-Europameisterschaft im Ringen. Am Donnerstagmittag sind auch die beiden Brüder Aaron (18) und Samuel Bellscheidt (20) am Veranstaltungsort eingetroffen. Ab Samstag wollen beide im griechisch-römischen Stil um die Medaillen ringen.

Bei einem Turnier, dass nicht nur im Heimatland, sondern praktisch vor der Haustür stattfindet, hatten sich beide eigentlich auf einen Heimvorteil gefreut. Doch der fällt aus, weil Zuschauer nach wie vor nicht zugelassen sind. „Viele von denen, die einen jahrelang unterstützt haben, hätten live vor Ort sein können“, bedauert Samuel Bellscheidt, der ältere der beiden Brüder. Angesichts der zum Teil vollen Stadien bei der Fußball-EM fehlt ihm ein Stück weit das Verständnis. „Wir müssen aber jetzt das Beste daraus machen“, sagt der 20-Jährige.

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Und das Beste soll im Idealfall eine Medaille sein. „Ich bin mir bewusst, dass es verdammt schwierig wird“, sagt Samuel Bellscheidt, der in der 72-kg-Klasse an den Start geht. Da es in den letzten eineinhalb Jahren nur wenige Vergleichswettkämpfe gab, ist es diesmal noch schwieriger, eine ernsthafte Prognose abzugeben.

„Es kommen auch immer wieder neue starke Leute, die man noch nicht kennt“, sagt der Sportsoldat. Auch seinen ersten Gegner, den Israeli Ariell Sosunov kennt Samuel Bellscheidt noch nicht. Für ihn geht es gleich mit dem Achtelfinale los.

Junioren-EM-Premiere für Aaron Bellscheidt

Bruder Aaron geht in der 67-kg-Klasse an den Start. Für den 18-Jährigen ist es die erste EM der Junioren nach dem Wechsel aus dem Kadettenbereich. „Da ist es immer am schwierigsten“, weiß sein älterer Bruder. Wenngleich der jüngere Bellscheidt-Ringer noch einige Jahre im Junioren-Bereich vor sich hat, weiß auch sein Bruder ganz genau: „Man will ja trotzdem jetzt schon was erreichen.“

Beide Mülheimer müssen bis zum Wiegen am Samstagmorgen noch fast zwei Kilogramm herunterbekommen. „Wir haben die Woche über kaum was etwas gegessen, jetzt geht es noch darum, Flüssigkeit auszuschwitzen“, erklärt Samuel Bellscheidt.

Mülheimer arbeitet mit einem Ernährungsberater

Natürlich gehe damit ein Stück weit die Power verloren, vor großen Wettkämpfen sei das bei den Ringern aber normal. „Das macht jeder so. Es geht dann darum, es so schlau wie möglich zu machen“, so der 20-Jährige. Mit Hilfe eines Ernährungsberaters hat er sich in diesem Bereich zuletzt noch einmal professioneller aufgestellt. „Ich habe jetzt eine andere Herangehensweise und ein noch größeres Wissen“, erklärt er.

Damit soll bis zum Wiegen am Samstagmorgen nichts schief gehen.