Mülheim. Ferienstimmung herrschte am Samstag im Witthausbusch - bei einer Schnitzeljagd. Wie verbringen Familien die Sommerferien 2021? Eine Umfrage.

Es ist warm, die Sonne scheint und die Sommerferien haben gerade begonnen – könnte es noch besser sein? Nein, finden die Familien, die am Samstag den Witthausbusch besuchen. Neben Ziegengehege, Spielplatz und grünen Wiesen gibt es hier am ersten Ferientag eine ganz besondere Attraktion: Der Mülheimer Sportbund hat eine Schnitzeljagd für Kinder und Eltern organisiert.

„Es gibt viel Bewegung für die Kids“

Im ganzen Witthausbusch sind neugierig suchende Familien unterwegs, eine Aufgabe nach der anderen wird hier gelöst. „Wir haben etwas gefunden!“ hört man immer wieder aufgeregte Kinderstimmen durch den Wald rufen. „Hier entlang!“ An jeder Ecke sind kleine Hinweise versteckt, Pfeile aufgehangen oder Buchstaben auf den Boden gesprüht.

Die Kinder rennen vor, die Eltern laufen hinterher. Viele Familien sind gemeinsam mit Freunden zur Schnitzeljagd gekommen, weiß Alina Gempp vom Mülheimer Sportbund. Gemeinsam mit zwei weiteren Helfern betreut sie die Veranstaltung im Rahmen der Mülheimer Ferienspiele. „Die Familien freuen sich total über dieses Angebot. Es gibt viel Bewegung für die Kids.“

Papa Martin mit Jarik (7) und Leon (10) an der ersten Station der Schnitzeljagd, die vom Mülheimer Sportbund zum Start der Ferienspiele organisiert wurde.
Papa Martin mit Jarik (7) und Leon (10) an der ersten Station der Schnitzeljagd, die vom Mülheimer Sportbund zum Start der Ferienspiele organisiert wurde. © FUNKE Foto Services | Frank Oppitz

Zahlen auf dem Boden liefern wichtige Hinweise

Gerade jetzt zum Ferienbeginn ist der Mülheimer Sportbund froh, dass die niedrigen Infektionszahlen ein solches Event wieder zulassen. 30 Familien haben sich für die Schnitzeljagd angemeldet, welche durch die Bürgerstiftung gesponsert wird. Quer durch das ganze Gelände sind 16 Aufgaben verteilt: Es gibt Wissensfragen, kleine Rätsel, Suchfragen und Bewegungsaufgaben für die ganze Familie.

Gerade hat Familie Heitkemper die Schnitzeljagd begonnen. Der siebenjährige Jarik hat über die Schule von dem Event erfahren. „Mama, wir müssen uns ganz schnell anmelden!“, hieß es dann, erinnert sich Mutter Marie Christin. Vor einem halben Jahr wollten sie auch schon mitmachen, damals waren aber alle Plätze bereits vergeben. Dieses Mal hat es geklappt, gemeinsam mit seinem bestem Freund Leon macht Jarik sich auf die Suche nach den ersten Hinweisen. Gesucht wird eine Uhr, der Sekundenzeiger soll anzeigen, in welche Richtung man laufen muss. „Der Baum ist eine Uhr“, erkennt Jarik schnell anhand der um den Stamm herum aufgemalten Zahlen. Doch in welche Richtung zeigt der „Zeiger“? Die Jungs umrunden den Baum, entdecken einen Stein mit einer aufgemalten Fünf. In Richtung 5 Uhr geht es also weiter.

Schnitzeljagd ist eine schöne Abwechslung nach dem Lockdown

Jarik hat schon Übung mit Schnitzeljagden. „Wir haben hier schon mal eine zu seinem Geburtstag veranstaltet“, erinnert sich Marie Christin. Ebenso wie sie freut sich auch Leons Mutter Claudia Radukic über das Event zum Ferienstart: „Das ist mal eine tolle Abwechslung.“ Da noch nicht alle in ihrer Familie geimpft sind, wird dieses Jahr auf den Sommerurlaub verzichtet. Umso schöner findet sie daher Veranstaltungen wie diese. „Wir werden in den Ferien stattdessen viele Ausflüge machen, Wildparks und Kletterparks besuchen.“

Ähnliche Veranstaltungen wie die Schnitzeljagd hat der Mülheimer Sportbund in den letzten Wochen auch schon in der MüGa und im Uhlenhorst organisiert – allesamt mit gutem Feedback, so Alina Gempp. Die Stimmung im Witthausbusch wirkt gelöst, Jung und Alt scheinen das gute Wetter, das Meckern der Ziegen und den leckeren Duft nach Waffeln zu genießen. In der Luft liegt vor allem eins: Ferienstimmung.

Umfrage: Was machen Sie 2021 in den Sommerferien?

Taja und Jürgen Herr 
Taja und Jürgen Herr  © Anna Pahl

Nicht ganz einfach ist es auch in diesem Jahr, die Sommerferien zu gestalten. Was haben sich Mülheimer Familien vorgenommen?

„Wir machen dieses Jahr nur in Deutschland und Umgebung Urlaub. Das ist uns wegen Corona sicherer. Es geht nach Rheinland-Pfalz und Österreich. Ferienevents wie die Schnitzeljagd im Witthausbusch sind super und ein toller Anreiz, die Kinder von den elektronischen Geräten wegzulocken.“ Tanja und Jürgen Herr

„Leider können wir dieses Jahr nicht in die Heimat nach Portugal fliegen. Stattdessen machen wir aber Urlaub in Italien. Unsere Kinder sind auch gut beschäftigt, mein Sohn Deniis zum Beispiel besucht eine Woche das Ferienprogramm vom Medl-Mittmach-Zirkus.“ Monica Castelhano

„Wir bleiben dieses Jahr wegen Corona in Mülheim. Vielleicht fahren wir noch spontan ein paar Tage weg, aber mal schauen. Doch die Ferien werden auch hier toll, wir werden uns die Ruhrtopcard holen. Mit der Schnitzeljagd im Witthausbusch wurde der Sommer ja schon mal gut eingeleitet.“ Christian Martin

„Wir sind gerade schon aus dem Sommerurlaub zurückgekommen. Mit den Kindern waren wir an der Nordsee in Cuxhaven. Der Kindergarten macht erst in drei Wochen wieder auf, solange haben wir noch Ferien. Wir wollen Freizeitparks und den Zoo besuchen. Jetzt wo man das endlich wieder darf!“ Jennifer und André Sauermann