Mülheim. Mülheims Freilichtbühne hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Von Shakespeare zum Not-Krankenhaus, von Karl May bis heute - die Historie.

Die vom Mülheimer Gartenbaudirektor Fritz Keßler entworfene Freilichtbühne wurde ab 1933 unter Leitung seines Gartenbauinspektor Erich Schulzke im Rahmen eines Arbeitsbeschaffungsprogramms errichtet. Ursprünglich wollte die Stadt an gleicher Stelle eine Müllkippe errichten.

Die erste Aufführung in der für 14.000 Reichsmark errichteten Freilichtbühne, Shakespeares „Sommernachtstraum“, sahen dort am 30. Juni 1936 3000 Zuschauer. Während des Zweiten Weltkrieges diente ein Bunkerstollen an der Dimbeck als Evangelisches Not-Krankenhaus, in dem 150 Patienten gebettet, behandelt und operiert werden konnten.

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Nach dem Krieg fungierte die Freilichtbühne als Ersatz für Mülheims Stadthalle

Ab 1947 wurde die Freilichtbühne zum wichtigen Veranstaltungsort, da die im Krieg stark beschädigte Stadthalle erst 1957 wiedereröffnet werden konnte. In den Jahren 1954 bis 1965 fanden hier zahlreiche Konzerte, Operetten- und Theateraufführungen statt. Seit 1967 wurden an der Freilichtbühne auch Freiluft-Gottesdienste gefeiert.

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Ab 2001 machte sich der Verein der Freunde der Freilichtbühne unter dem Vorsitz von Horst van Emmerich für die Wiederbelebung der Freilichtbühne stark. Wie schon in den 1970er-Jahren wurde damals angesichts zahlreicher verregneter Open-Air-Veranstaltungen die Überdachung der Freilichtbühne diskutiert, aber nie realisiert.

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Regler-Produktion bespielt die Freilichtbühne seit 2014

Seit 2014 betreibt die Regler-Produktion (reglerproduktion.de) die Freilichtbühne in Zusammenarbeit mit zahlreichen Partnern. So können hier Musik, Theater und Kleinkunst über die Bühne gehen und Besucher der Freilichtbühne sich in einem Biergarten stärken. (T.E.)