Bunkerstollen gab es mehrere: An der Freilichtbühne hatte das Ev. Krankenhaus in einem Stollen eine Bettenkapazität für 75 Patienten geschaffen, unter Haus Urge an der Bismarckstraße waren durch die Bauabteilung der Zeche Mathias Stinnes und des Mülheimer Bergwerks-Vereins ein Stollen in 25 Metern Tiefe angelegt worden, der etwa 2000 Personen Platz bot. Noch größer waren die Bunkerstollen Papenbusch und Rosendelle. Letzterer hat in 18 Metern Tiefe ein verzweigtes Gangsystem von mehr als einem Kilometer Länge. Und schließlich gab es auch am Kaiser-Wilhelm Institut für Kohleforschung (heute MPI) einen Stollen, für die Mitarbeiter. 500 Kubikmeter Beton wurden hier verbaut.
Die wichtigsten Tiefbunker befanden sich bei Schloß Broich und am Marienplatz in Styrum. Von Bunkern war damals gar nicht die Rede, sondern von bombensicheren Luftschutzräumen. „Das sollte Sicherheit vortäuschen, die gar nicht vorhanden war“, stellt Georg Hötger fest. Schon 1935 wurden der Bau von Luftschutzkellern rechtlich vorbereitet. Nachdem im August 1940 die ersten Bomben auf Berlin fielen, zählte Mülheim zu den Großstädten, in denen vordringlich Schutzräume zu schaffen waren, damit die Beschäftigten der kriegswichtigen Industrien geschützt werden konnten. Neben Thyssen und der Friedrichs-Wilhelms-Hütte waren hier vor allem die Reichsbahn und die Wilhelm Schmitz-Scholl als Provianthersteller wichtig. Bei 140 000 Einwohner hatten etwa 13 Prozent Zugang zu Schutzräumen.

Über die meisten Bunker ist viel bekannt, über den Befehlsbunker an der Von-Bock-Straße dagegen recht wenig. Die Wehrmachtsbunker waren Verschlusssache.Hötger hat auch überörtlich bei unterschiedlichen Stellen angefragt.