Mülheim. In Mülheim-Winkhausen recken die ersten Salatköpfe ihre Blätter aus der Erde. Warum Selbstanbauer selbst bei Hitze nicht zu viel wässern sollten.

Auf dem Feld an der Hansbergstraße im Winkhauser Tal sprießt und gedeiht es: Familie Hauptmann, die ein 50 Quadratmeter großes Gemüsefeld bewirtschaftet, hat auf ihrer Parzelle nun den ersten Lollo Rosso-Salat geerntet und neue Tomaten angepflanzt.

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Simone Hauptmann kommt gerade vom Acker – den Korb voll mit frisch geerntetem Salat. „Daraus mache ich heute Abend Bratkartoffeln mit Salat und Spiegelei“, freut sich die Saarnerin. Zwar mache es mehr Arbeit, den Salat mit der Erde daran zu waschen, dafür seien die Blätter viel frischer und knackiger als die gekauften aus dem Supermarkt. „Man schmeckt schon den Unterschied“, findet sie.

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Der Salat auf dem Miet-Acker im Winkhauser Tal ragt bereits saftig grün aus der Erde.
Der Salat auf dem Miet-Acker im Winkhauser Tal ragt bereits saftig grün aus der Erde. © Simone Hauptmann

In den vergangenen Wochen habe sich vor allem Tochter Anna um die Pflanzen auf dem Feld gekümmert. Sie habe die Pflanzen gegossen und jede Menge Unkraut gerupft. Was sich als besonders schwierig herausstellte. „Der Boden ist im Moment steinhart, um das Unkraut rauszubekommen, müssen wir auf den nächsten Regen warten, der die Erde auflockert.“ Dennoch erfreut sich die Familie vor allem am Salat, der kräftig sprießt, die Köpfe ragen mit grünen und roten Blättern aus der Erde. „Und auch Kräuter und Tomaten haben wir zusätzlich angepflanzt.“ Als nächstes sollten die Kohlrabi und der Mangold reif zum Schneiden sein.

Es wird im Stehen und auf den Knien gearbeitet, mal mit dem Partner oder mit der Familie

„Es ist jedes Mal eine große Freude zu sehen, mit wie viel Spaß, Leidenschaft und Energie die Leute bei der Sache sind. Im Stehen oder auf den Knien wird gearbeitet, mal mit dem Partner oder mit der Familie“, beschreibt Matthias Ott die Stimmung auf dem Acker. Nur mit dem Einteilen des Wassers scheint es einige Probleme zu geben. „Der Tank war jetzt öfter leer“, sagt Simone Hauptmann.

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„Sobald der Tank leer ist, fülle ich die 5000 Liter wieder auf“, sagt Ott, der weiß, dass einige wenige Selbstanbauer viel zu viel wässern. „Ich habe schon mit den Betroffenen gesprochen und erklärt, dass das nicht nötig ist, auch nicht bei diesen hohen Temperaturen“, weiß Matthias Ott. „Anders als etwa in Blumentöpfen speichert unser Boden sehr viel Wasser. Daher muss trotz der momentanen Hitze wenig bis kaum gegossen werden - höchstens natürlich neu Gepflanztes.“ Es reiche, wenn neue Setzlinge mit etwas Wasser unterstützt und dann eingepflanzt werden. „Zu viel Wasser ist ebenfalls schädlich.“