Mülheim. Familie Hauptmann aus Mülheim-Saarn ist Gewinner des Selbsterntefeldes. Sie bringen zwar wenig Erfahrung im Ackern, dafür umso mehr Elan mit.
Simone Hauptmann und ihre Kinder können es kaum erwarten, zu Hacke und Gießkanne zu greifen. Die Saarnerin hat sich bei uns für das Selbsterntefeld in Winkhausen beworben – und gewonnen. Nun können sie und ihre Familie bis zum Winter Gemüse großziehen, verarbeiten und genießen. Wir begleiten sie dabei.
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Simone Hauptmann blickt über das weite Feld an der Reuter-, Ecke Hansbergstraße und lacht: „Gehört das etwa alles uns?“ Nein, natürlich nur ein Teil davon. „Von diesem Pfosten bis zu dem da hinten“, sagt Matthias Ott und deutet auf die Fläche vor sich. Der Agrarwirt verpachtet die 50 und 100 Quadratmeter großen Schollenstücke zum Selbsternten auf dem rund 7000 Quadratmeter großen Gemüsefeld in Winkhausen an Hobbygärtner. „Bis auf ein oder zwei Stücke ist nun alles vergeben.“ Die Parzelle von Familie Hauptmann ist etwa 50 Quadratmeter groß, 20 Meter lang, zweieinhalb Meter breit. Unter einem Vlies, das die jungen Pflanzen vor Kaninchen schützen soll, sprießen bereits die ersten Salatblätter aus der Erde.
Bisher nur Tomaten oder Gurken im Garten angebaut
Simone Hauptmann möchte das Feldstück natürlich nicht alleine bestellen. Tatkräftig unterstützt wird sie dabei von ihren Kindern Anna (26) und Ben (13) sowie ihren drei Patenkindern, den Geschwistern Elias (11), Nola (8) und Max (4). „Wir freuen uns vor allem auf Zucchini und Kürbisse – dann gibt es im Herbst leckere Kürbissuppe“, sagt die Saarnerin. Auch die verschiedenen Salatsorten seien interessant. „Wenn wir im Sommer grillen, fahren wir vorher schnell zum Feld und holen uns frischen Salat.“ In Sachen Gemüse-Anbau haben die Hauptmanns noch nicht viel Erfahrung gesammelt. „Bisher haben wir nur Tomaten oder Gurken in unserem Garten angebaut. Ich bin gespannt, wie das mit dem Gemüse klappt.“
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Das nasse Wetter kommt den Hobbygärtnern aktuell sehr entgegen. „Trotzdem haben wir noch gewässert“, sagt Matthias Ott. „Oben ist es zwar nass, gräbt man aber etwas tiefer, ist die Erde trocken.“ Die Hobby-Gärtner möchte er etwas an die Hand nehmen und über einen Newsletter mit Infos versorgen. „Ich werde außerdem samstags häufiger vor Ort sein und Hilfestellungen geben.“
Möhren, Paprika, Eisbergsalat – Hauptsache es knackt
Eigentlich war es Tochter Anna, die Mutter Simone dazu ermutigte, sich auf das Feldstück zu bewerben. „Ich habe schon öfter darüber nachgedacht, selbst Gemüse anzubauen – es ist nicht nur gesund, sondern auch nachhaltiger“, sagt die 26-Jährige. Regelmäßig fährt die Familie zu einem Bauern an den Niederrhein, um sich dort mit regionalem Gemüse und Obst der Saison zu versorgen. Denn gekocht wird gerne, oft und vor allem frisch. Die weite Fahrt sei nun nicht mehr nötig. „Mit dem Kohlrabi vom Feld werde ich erst einmal vegetarische Lasagne und Pommes machen“, sagt Anna.
Auch die Patenkinder der Familie, Elias, Nola und Max, wollen regelmäßig zum Feld kommen, die Gemüsepflanzen gießen, später ernten und verarbeiten. „Wir wohnen in Heißen und haben es nicht weit bis hierhin“, sagen die Geschwister. Esst ihr denn gerne Gemüse? „Total gerne“, nickt Nola. Am liebsten roh: „Möhren, Eisbergsalat und Paprika mag ich gerne – alles, was knackt“, sagt die Achtjährige. Ihr Bruder Max ruft dazwischen: „Ich mag Gurke.“ Auch der 13-jährige Ben Hauptmann möchte probieren, „Gurken selbst einzulegen“.
Erste Amtshandlung auf dem Acker: Kürbis- und Zucchinisamen säen
Bis auf Zucchini und Kürbis ist nun alles eingesät. „Das werden wir Ende Mai selbst noch einsäen“, sagt Simone Hauptmann. „Als unsere erste Amtshandlung auf dem Acker.“ Auch frische Kräuter will die Familie dann anpflanzen, etwa Petersilie oder Dill.
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Aus der Erde ragen jetzt schon die grünen Blätter der Kohlrabi heraus, auch der Rotkohl lässt sich gut an den roten Blättern erkennen. Ebenso in der Erde: Blumenkohl, Wirsing, Brokkoli, Zwiebeln, Spinat, Mangold, Porree, zwei Sorten Kartoffeln und vieles mehr. „Das wird locker für uns zwei Familien reichen“, freut sich Simone Hauptmann.