Mülheim. Im Offenen Ganztag fehlen in Mülheim Dutzende Plätze. Zwei Standorte können ihr Angebot nach den Ferien erweitern, hieß es im Bildungsausschuss.
Es ist eine Herkulesaufgabe, die vor der Mülheimer Verwaltung liegt: Ab 2025, oder – wie man mittlerweile hört – ab 2026, kann theoretisch jedes Kind die Offene Ganztagsschule (OGS) besuchen. Einen solchen Rechtsanspruch zu erfüllen, wäre der Stadt aktuell nicht möglich. Sie muss etliche neue OGS-Plätze schaffen, um sich dem Ziel zu nähern. Einen ersten Schritt vermeldete die Verwaltung nun im Bildungsausschuss: Nach den Sommerferien erweitern zwei Grundschulen ihr Angebot.
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60 neue OGS-Plätze werden an der Gemeinschaftsgrundschule an der Heinrichstraße eingerichtet und 24 an der Gemeinschaftsgrundschule am Krähenbüschken. Und auch an anderen Standorten dürfen sich Eltern Hoffnung machen. Laut Peter Hofmann, Abteilungsleiter für den Schulbereich, prüfe man aktuell intensiv, was noch möglich ist und werde auch noch „vereinzelt“ Betreuungsumfänge ausbauen.
Einige Dutzend Familien werden nach den Ferien ohne OGS-Platz auskommen müssen
Wie viele Familien hinterher unversorgt sein werden, ist unklar. Einige Dutzend werden es wohl sein, laut Hofmann aber sind die Zahlen aktuell noch im Fluss.
Ausschussmitglied Andreas Illigen, der für die Mülheimer Schulleiter spricht, kritisiert den Zeitpunkt der Verkündung: „Wir begrüßen die neuen Gruppen sehr, aber wir hätten früher im Schuljahr Bescheid wissen müssen.“ Die Zahl der OGS-Plätze sei eine zentrale Information für Schulen und Eltern, die eigentlich schon zum Zeitpunkt der Anmeldung im Herbst vorliegen müsse.
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In diesem Jahr ist die Stadt spät dran, räumt Hofmann ein
In diesem Jahr ist die Stadt spät dran, räumt Hofmann ein. Das habe aber auch ganz wesentlich mit den Debatten um die Kürzungen im OGS-Bereich zu tun, die sich bis weit in den Februar hingezogen haben. Erst nachdem feststand, wie Träger und Stadt damit umgehen wollen, habe man sich wieder um den Ausbau kümmern können.