Mülheim. Mülheim braucht zwei weitere Rettungswachen. Nach der neuen Nord-Station in Styrumer steht nun auch der Standort für die Wache Süd fest.
Die Stadt Mülheim braucht zwei weitere Rettungswachen. Nach der neuen Nord-Station an der Styrumer Augustastraße steht nun auch der Standort für die Wache Süd fest.
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Die Bezirksvertretung 3 sprach sich in ihrer Sitzung am vergangenen Donnerstag einstimmig für den Standort an der Mintarder Straße/Ecke Kölner Straße aus. Von dort aus soll die Erreichbarkeit der Bevölkerung im südlichen Mülheimer Stadtgebiet innerhalb von maximal acht Minuten gewährleistet werden. „Wir sind froh, dass wir jetzt hier eine Rettungswache bekommen, denn der Bedarf war schon länger gegeben", sagt Bezirksbürgermeisterin Elke Oesterwind (CDU).
Kirmesplatz kam für die neue Wache nicht in Betracht
Dass die Wahl auf diesen Standort fällt, hatte sich in den vergangenen Monaten angedeutet. Zwar hatten CDU und Grüne im letzten Ausschuss für Bürgerangelegenheiten, Sicherheit und Ordnung einmal mehr den ehemaligen Kirmesplatz in Gespräch gebracht, doch der kommt aufgrund der verkehrstechnisch ungünstigen Anbindung nicht in Frage. „Die Fahrzeitmessungen sprechen dagegen, den Kirmesplatz auch nur ansatzweise in Betracht zu ziehen“, gab Feuerwehrchef Sven Werner damals zu Protokoll.
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Jene Zeitmessungen der Feuerwehr haben vielmehr ergeben, dass der ideale Standort zwischen Mendener Brücke und Luxemburger Allee liegen sollte. Deswegen wurde auch ein ebenfalls genanntes Grundstück am Auberg nicht weiter in Betracht gezogen.
Grundstück für neue Mülheimer Rettungswache gehört der Thyssen-Stiftung
In der von der Feuerwehr für ideal erachteten Zone befindet sich an der Ecke zur Mintarder Straße ein Grundstück der Thyssen-Stiftung, die bereits Bereitschaft hinsichtlich eines Erbpachtvertrages über 99 Jahre signalisiert hat. Dort wird neben der Rettungswache auch ein Gerätehaus für die Freiwillige Feuerwehr untergebracht. Eine Trennung beider Einrichtungen hätte weder aus fachlichen, noch aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten einen Sinn ergeben.
Auf 6000 bis 7000 Quadratmetern soll Platz für zwei fest besetzte Rettungswagen und ein Reservefahrzeug geschaffen werden. Dazu kommen Räumlichkeiten für die Fahrzeugbesatzung. Dazu zählen Bereitschafts-, Ruhe- und Sozialräume, eine Küche, Sanitär- und Umkleidebereiche, ein Bettenspindraum, Sportmöglichkeiten, ein Ausbildungsraum sowie Büroflächen.
Freiwillige Feuerwehr verfügt über 66 Ehrenamtliche und 25 Nachwuchskräfte
Weitere Stadtteile unterversorgt
Bereits seit 2017 hat die Feuerwehr eine rettungsdienstliche Unterversorgung im Norden und Süden Mülheims festgestellt.Bisher haben im Norden die Johanniter an den Denkhauser Höfen und im Süden ein zusätzlich am alten Kirmesplatz in Saarn stationierter Rettungswagen des DRK diese Lücken geschlossen.Künftig soll es aber zwei weitere Wachen neben Broich und Heißen geben. Der Nord-Standort liegt an der Augustastraße in Styrum, gehört SWB und soll bereits 2022 an den Start gehen.
Für das Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr sind fünf Stellplätze für Einsatzfahrzeuge vorgesehen. Eine Waschhalle und Räumlichkeiten für die bis zu 66 Ehrenamtlichen sowie die bis zu 25 Mitarbeiter der Jugendfeuerwehr werden das Ensemble komplettieren.
Zusätzlich – so heißt es in der Verwaltungsvorlage – müssen eine Netzersatzanlage, Technikräume, Raum für Waschmaschine und Trockner, Desinfektionsraum, Abwurf für kontaminierte Rettungsdienstkleidung, Lagerräume für medizinische Verbrauchsmittel sowie eine Verkehrssteuerung für die Alarmfahrten geplant werden.
Rat entscheidet über Pacht und Baubeschluss
Nachdem die BV den Standort festgezurrt hat, muss der Rat Pachtung und bauliche Umsetzung beschließen. Zuvor geht das Thema am 10. Juni noch einmal in den BSO-Ausschuss. Die Verwaltung rechnet damit, dass die neue Rettungswache im Jahr 2024 in Betrieb genommen werden kann.