Mülheim. Große Freude! Die Turmfalken der Petrikirche in Mülheim haben Nachwuchs. Vier von sechs Küken sind geschlüpft, verlangen lautstark nach Nahrung.

Pfingsten ist ein fröhliches Fest für Christen. Und am vergangenen Wochenende gab’s an der Petrikirche noch einen zweiten Grund für große Freude: Die Falken Gerda und Lutz, die heimlichen Stars vom Kirchenhügel, sind Eltern geworden.

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Bis Dienstagmittag waren aus vier ihrer sechs Eier im Falkenkasten hoch oben im Kirchturm schon Küken geschlüpft. Küster Harald Helming-Arnold schwärmt am Telefon vom „Geschreie und Gequietsche“. Die Mini-Greifvögel seien „putzmunter“ und hätten ununterbrochen Hunger.

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Am Freitag arbeitete sich ein erstes Küken aus seiner Schale hervor

Am Freitag arbeitete sich ein erstes Küken aus seiner Schale hervor, „danach ging es Schlag auf Schlag“, so Helming-Arnold, der die Piepmätze gemeinsam mit Mausefallen-Wirt Hendrik Peek im Blick behält. Auch viele andere Mülheimer wurden Zeugen des schönen Schauspiels. Via zweier Webcams sind neugierige Blicke ins gemütliche, 22 Meter hoch gelegene Nestchen unkompliziert möglich.

Rund einen Monat lang haben Gerda und Lutz abwechselnd gebrütet, nun sind sie doppelt gefordert: Parallel müssen sie versuchen, die letzten beiden Eier warmzuhalten – und die gierige Brut satt zu bekommen. Mäuse und kleine Vögel müssen gejagt und herangeschafft, anschließend schnabelgerecht zerlegt und angereicht werden. Die Kleinen sind unersättlich, berichtet der Küster, „sie haben schon jetzt ihr Gewicht verdoppelt“.

Regelmäßig via Live-Stream einen Blick in den Falkenkasten werfen

Er rät jedem Vogelfreund, regelmäßig via Live-Stream einen Blick in den Falkenkasten zu werfen. „Da sieht man tolle Sachen.“ In ein paar Wochen, wenn die Vogelkinder schon fast stattliche Turmfalken sind, wird ein Fachmann vom Naturschutzbund (Nabu) sich vom Turminneren an sie heranwagen und sie beringen. So sollen ihre Wege nachvollzogen werden.

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2016 waren erstmals Falken in den Kirchturm eingezogen, seither haben Paare immer wieder dort gebrütet. Doch nicht alle Eier kamen durch und auch die Küken müssen Glück haben, um es zu schaffen. Es ist schon vorgekommen, dass ein Kleines aus dem Nest fällt. Oder dass Krähen und Elstern es auf sie abgesehen haben. „Sie attackieren die Falken. Dann gibt es heftige Kämpfe in der Luft.“ Zum Glück, so sagt der Küster, seien Gerda und Lutz sehr wachsam und fürsorglich. „Wenn beide das Nest tatsächlich mal kurz gleichzeitig verlassen, haben sie es immer fest im Blick.“

Auch im Turm von St. Mariae Geburt wohnen Falken

Nebenan, im Turm von St. Mariae Geburt, wohnen auch Falken. Helming-Arnold beobachtet sie regelmäßig mit dem Fernglas. So ein Gewusel wie an der Petrikirche sieht er dort bislang aber nicht. Bei den katholischen Nachbarn hat es offenbar noch keinen Nachwuchs gegeben.