Mülheim. Lutz und Gerda waren produktiv: Drei Eier brüten die Turmfalken derzeit im Glockenturm der Mülheimer Petrikirche aus. Weitere könnten folgen.
Das Falken-Pärchen aus dem Petrikirchenturm war produktiv: Drei Eier liegen nun im Nest, weitere könnten folgen. Wenn alles gut geht, dürften Zuschauer in etwa 30 Tagen erleben, wie die Jungvögel aus den Eiern schlüpfen.
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Schwer atmend hockt das Falken-Weibchen im Nest und behütet ihren Schatz: Drei Eier liegen dort im Glockenturm der Petrikirche. Küster Harry Helming-Arnold aus der Vereinten Evangelischen Kirchengemeinde hat es zusammen mit Hendrik Peek eingerichtet. Der Wirt des benachbarten Restaurants Mausefalle, immer noch in der coronabedingten Zwangspause, hat bereits Anfang des Jahres Netzwerkkabel im Turm verlegt und Kameras installiert. Im Live-Stream können Nutzer seitdem verfolgen, wie die Vögel brüten: https://m.twitch.tv/petrifalke_vek
Zuschauer wählten die Namen „Gerda“ und „Lutz“ aus
Mittlerweile haben die beiden Greifvögel auch Namen: „Gerda und Lutz“, verrät Hendrik Peek. „Wir haben viele Zuschriften mit Vorschlägen bekommen und uns am Ende für diese unbelasteten Namen entschieden.“ Auch von der Bedeutung her passen die Namen gut, weiß Peek. „Gerda bedeutet ,die Wachende’ und Lutz ,Kämpfer’ oder ,Krieger’.“
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„Meistens sitzt Gerda auf den Eiern“, verrät Hendrik Peek. Auf dem Tablet, das eigentlich an der Kasse seines Lokals liegt, gerade aber nicht gebraucht wird, hat er den Live-Stream nun laufen und verfolgt täglich, was das Turmfalken-Paar in seinem Nest umtreibt. „Wenn das Weibchen mal unterwegs ist, um sich etwas zu essen zu holen, setzt sich auch das Männchen auf die Eier“, hat er beobachtet.
Lutz ist ein umsorgender Vater, der das Gelege vor Feinden verteidigt
Ohnehin sei Lutz ein umsorgender Falken-Vater. „Er ist sehr zielstrebig und kümmert sich gut.“ Als neulich eine Elster versuchte, das Nest zu räubern, stürzte sich Lutz gleich auf den Feind und verteidigte das Gelege. „Da hat man einen richtigen Lufttanz gesehen.“ Eingreifen würden Hendrik Peek und Harry Helming-Arnold jedoch nie. „Selbst wenn sie den Kampf verlieren – dann gehört das zur Natur dazu.“
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Nun hoffen die Beobachter, dass in den nächsten Tagen vielleicht noch ein weiteres Ei hinzukommt. Wenn die Jungen geschlüpft sind, werden sie etwa sechs Wochen im Nest bleiben, bis sie flugreif sind und es dann verlassen. Die Eltern dagegen kehren höchstwahrscheinlich wieder zurück, denn Turmfalken seien „sehr nesttreu“. Um das zu überprüfen und über die Jahre zu beobachten, wollen Peek und seine Mitstreiter vom Mülheimer Nabu die Tiere vielleicht beringen lassen. „Aber erst, wenn die Jungvögel flügge sind.“