Mülheim. Über 2000 Euro kommen beim Spendenlauf von Marathon Mülheim zusammen. Und auch sonst ist der Verein trotz Corona auf dem Vormarsch.
Eine überwältigende Spendenbereitschaft erlebte der Verein Marathon Mülheim an diesem Wochenende bei seiner Benefiz-Laufaktion. In nur drei Tagen sind über 2000 Euro zusammengekommen.
„Wir hatten am Sonntagabend schon über 1600 Euro zusammen, dazu kommen noch die Gelder, die in den nächsten Tagen per Überweisung reinkommen“, erklärt Jörg Neuheuser, Vorsitzender von Marathon Mülheim. Auch der Verein selbst wird am Ende noch eine Spende leisten.
Spenden kommen drei Mülheimer Organisationen zugute
„Ich wünsche mir, dass wir auf 2100 Euro kommen, das kann man dann gut auf die drei sozialen Einrichtungen aufteilen“, sagt Neuheuser. Am Ende sollen die Spenden dem Raphaelhaus, der Obdachlosenhilfe der Diakonie und dem Hospiz zugute kommen.
Für die beiden Vereinsmitglieder Lise Devits und Janik Emmendörfer war es selbstverständlich, dass sie sich ebenfalls an der Aktion beteiligen. Das Paar bereitet sich gerade auf einen Ironman im kommenden Jahr vor. Schon vor dem Fototermin mit dieser Zeitung waren die beiden Mülheimer eine Runde in Richtung Kettwig gelaufen und auf der anderen Ruhrseite wieder zurück.
Viele Läufer sind an der Ruhr unterwegs
„Das ist unsere Standard-Wochenend-Runde“, verrät Emmendörfer. Lise Devits ergänzt: „An der Ruhr zu laufen, ist einfach schön.“ Unterwegs treffe man viele andere Läufer, darunter auch Bekannte aus dem Verein. „Im Moment fallen viele Möglichkeiten weg, da ist Laufen optimal. Einfach Schuhe an und los“, sagt die 26-Jährige.
Marathon Mülheim hat jetzt eine eigene App
Marathon Mülheim geht nicht nur in Sachen Lauf-Aktionen neue Wege. Seit Kurzem verfügt der Verein über eine eigene App, die auf allen Geräten kostenfrei heruntergeladen werden kann.
Dabei handelt es sich um ein Programm, das eigens für den Verein konzipiert und vom Deutsche Olympischen Sportbund subventioniert wurde. „Die App ist genau auf unser Anforderungsprofil zugeschnitten“, sagt der 1. Vorsitzende Jörg Neuheuser.
40 Prozent der Vereinsmitglieder hatten sich schon am ersten Tag angemeldet. Das neue Tool verfügt unter anderem über verschiedene Chatfunktionen, einen Trainingskalender und einen Video-Bereich.
„Wir haben am vergangenen Freitag das erste Online-Bike-Training veranstaltet“, berichtet Lise Devits. Künftig soll zudem an jedem Montag ein virtuelles Stabilisationstraining über die App angeboten werden.
Während das Duo den Spendenlauf in sein tägliches Training integrierte, schnürten andere die Laufschuhe extra für den Benefiz-Run. Familien motivierten sich und ihre Verwandten gegenseitig zum Mitmachen. Aus den vielen eingesendeten Bildern wird der Verein am Ende eine Collage erstellen.
Vereinsleben funktioniert trotz des Lockdowns – nur anders
Janik Emmendörfer freut sich, dass mit Aktionen wie diesen das Vereinsleben in Zeiten des Lockdowns trotzdem nicht ganz zum Erliegen kommt. „Im Sommer haben wir zum Beispiel eine Challenge gemacht und haben mit einer größeren Gruppe über 1000 Höhenmeter auf dem Auberg gesammelt“, berichtet der 27-Jährige.
Mittlerweile sind die Läuferinnen und Läufer zumeist solo unterwegs (oder nur mit den Mitgliedern ihres Haushaltes). Dennoch stellte der Klub am Wochenende für seinen Nachwuchs die erste virtuelle Vereinsmeisterschaft auf die Beine. Die Urkunden sollen noch vor dem Fest verschickt werden.
Sogar in Belgien wird für den Verein gelaufen – Mitgliederzahlen steigen
Die Spendenaktion weitete sich aber schnell über die Grenzen des Vereins hinaus aus. „Meine Cousins in Belgien unterstützen uns auch“, berichtet etwa Lisa Devits. Mountainbike-Fahrerinnen aus Mülheim trafen unterwegs Läufer aus Kettwig, die spontan je einen Euro für jeden ihrer gelaufenen 23 Kilometer spendeten. Vereinschef Jörg Neuheuser bekam über Facebook sogar Nachrichten aus München und Hamburg.
„Die Spendenbereitschaft war überragend. Ich dachte ja vorher, dass wir vielleicht 500 Euro zusammenbekommen“, freut sich Neuheuser darüber, dass diese Summe nun aller Voraussicht nach vervierfacht wurde. Der Vorsitzende ergänzt: „Sobald man aktiv wird, lassen sich die Leute motivieren“. Und die danken dem Verein sein Engagement. Während andere Klubs mit Austritten zu kämpfen haben, bekommt Marathon Mülheim jede Woche ein bis zwei Neuanmeldungen.
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