Mülheim. Mülheim entscheidet in Kürze, ob sie für jüngere Kinder Lolli-Tests einführt. Hinter der Corona-Maßnahme steckt eine aufwändige Logistik.

Die Landesregierung hat allen Grund- und Förderschulen Lolli-Tests in Aussicht gestellt. Aktuell prüft die Stadt, ob sie das Angebot wahrnehmen kann. Denn auf sie käme zusätzliche Arbeit zu.

Die Lolli-Tests sind für Grund- und Förderschüler gedacht. Sie sollen besonders sicher sein, weil sie PCR-basiert sind und deshalb Infektionen zuverlässiger als Schnell-Selbsttests nachweisen sollen. Bis Mitte Mai will das Land NRW diese Lolli-Tests, bei denen Kinder zudem vor dem unangenehmen Nasenabstrich bewahrt werden, ausliefern. 30 Sekunden lang lutschen und ab damit in ein Röhrchen – so schnell und einfach soll es für Kinder sein.

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Logistik gefragt für 3700 Grund- und Förderschulen im ganzen Land

Doch eine Hürde gibt es, über die die Stadtverwaltung laut Krisenstabsleiter Frank Steinfort springen muss: Die Logistik hätte nämlich die Stadt selbst zu stemmen, will sie das in Köln erprobte Modell auch nach Mülheim bringen. Denn die Lolli-Tests sind vor Ort zu verteilen und anschließend an Sammelstellen für angeschlossene Labore zur Auswertung weiterzugeben.

„Über 400 Routen müssen täglich abgefahren, Proben eingesammelt, in die Labore gebracht und ausgewertet werden“, hatte unlängst NRW-Schulstaatssekretär Mathias Richter die Ausmaße der Testungen für rund 3700 Grund- und Förderschulen im ganzen Land umschrieben.

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Mülheims Stadtdirektor: Das werden wir wahrscheinlich auch noch schaffen

Die Stadt sei aufgefordert, dem Land in den nächsten Tagen zu signalisieren, ob sie den Logstik-Aufwand stemmen könne, so Mülheims Krisenstabsleiter Steinfort. „Das werden wir wahrscheinlich auch noch schaffen, aber wir prüfen das jetzt noch.“ Angedacht ist, möglicherweise die Hilfsorganisationen in die Aufgabe einzubinden.

Angedacht sind im Übrigen sogenannte Pool-Testungen. Die Proben von zehn Kindern wandern ins Labor und werden ausgewertet. Ist ein positiver Befund dabei, sollen alle zehn Kindern in Quarantäne gehen und werden nochmals getestet. (sto)