Mülheim. Mülheimer Gemeinschaftspraxis hat diese Woche 78 Impfdosen bekommen und 1000 Patientenanfragen erhalten. Die Hausbesuche beginnen am Wochenende.

In dieser Woche haben die Mülheimer Hausärzte mit den Impfungen gegen das Coronavirus begonnen. Am Wochenende beginnt auch für das Team der Gemeinschaftspraxis „Hausärzte im Ruhrquartier“ das Impfen zu Hause bei den Pflegebedürftigen, die jetzt an der Reihe sind.

Hausarzt Uwe Brock erinnert daran, dass jetzt die Patienten der Pflegegrade 4 und 5 geimpft werden und auch noch die Über-80-Jährigen, die bettlägerig sind und zu Hause versorgt werden. Sowie jeweils zwei Kontaktpersonen der Patienten. „Rund zwei Dutzend“ Impfungen wird Brock am ersten Wochenende durchführen. Den Impfstoff holen sich die Ärzte, schon auf Spritzen aufgezogen und in Kühlboxen erschütterungssicher verpackt, vor der Fahrt zum Hausbesuch im Mülheimer Impfzentrum ab, sagt Brock.

Auch die Mülheimer Praxen versuchen, den optimalen Ertrag zu erzielen

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In dieser Woche wurden allein in Brocks Gemeinschaftspraxis im Ruhrquartier 78 Personen geimpft, Termine wurden jeweils in Sechsergruppen vergeben. Auch in der Praxis werde wie im Impfzentrum versucht, sieben Dosen aus einer Flasche Biontech-Impfstoff zu ziehen, was bis jetzt auch immer gelungen sei. „Wir fangen an, Erfahrungen zu sammeln, wie das Handling funktioniert, um den optimalen Ertrag zu erzielen, damit auch nichts vom Impfstoff verloren geht“, erklärt Uwe Brock. „Auch die siebte Spritze muss komplett aus dem einen Fläschchen gefüllt werden“, betont er.

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Verimpfen hätten sie in der Gemeinschaftspraxis im Ruhrquartier - wie wohl überall bei den niedergelassenen Ärzten - in dieser Woche wohl weitaus mehr können als die 78 zugeteilten Impfdosen. „Wir haben jetzt schon 1000 Anfragen“, sagt Hausarzt Brock. Auch die niedergelassenen Praxen gehen nach der vorgegebenen Priorisierung vor, bewerten etwa die Vorerkrankungen. In den kommenden vier Wochen rechnet auch Uwe Brock mit mehr Impfstofflieferungen von Biontech. „Das wäre wesentlich für den ambulanten Bereich, weil wir dann mehr impfen können.“ Derzeit werden die Über-70-Jährigen Jahrgangsweise in den Impfzentren versorgt. Unter-70-Jährige sollen, wenn sie an der Reihe sind, beim Hausarzt geimpft werden, erinnert Uwe Brock.

Hausärzte rechnen in den kommenden Wochen mit mehr Impfstofflieferungen

Bei den Patienten, die Covid-19 durchgemacht haben, gehe man in der Praxis im Ruhrquartier aktuell nach der Empfehlung des Robert-Koch-Instituts (RKI) vor, das derzeit rate, in den ersten sechs Monaten nach der Genesung noch nicht zu impfen. „Nach einem halben Jahr muss man dann überlegen, ob man eine Auffrischung macht“, sagt Brock – je nachdem, was das RKI dann aktuell empfehle, welche neuen Erkenntnisse man habe.