Mülheim. Rund 300.000 Euro hatte die Stadt 2020 zur Verfügung, um Spielplätze mit neuen Wippen, Schaukeln oder Klettertürmen auszustatten. Eine Übersicht.

Mülheims Kinder können sich über neue Wippen, Schaukeln und Klettertürme auf vielen der insgesamt 104 Spielplätze der Stadt freuen. Im vergangenen Jahr standen der Verwaltung 150.000 Euro aus dem eigenen Etat und zusätzlich noch einmal 150.000 Euro Spendenmittel der Leonhard-Stinnes-Stiftung zur Verfügung, um Spielgeräte und Kletterkombinationen zu erneuern. Parallel dazu werden bereits 150.000 Euro aus dem Etat 2021 auf 18 Spielplätzen „verbaut“. Eine Übersicht.

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Der Spielplatz im Saarner Kouvola-Park (ehemals Kuusankoski-Park) war nach 30 Jahren im Spiel-Einsatz nicht mehr schön anzuschauen: Der Kletterturm mit Graffiti beschmiert, Holzdielen durchgebrochen, die tolle Röhrenrutsche nicht mehr benutzbar. „Wir haben lange versucht, den Spielplatz mit Reparaturen instand zu halten, doch das ging am Ende nicht mehr“, sagt Nina Leffmann, Spielplatz-Beauftrage der Verwaltung. Nun ist der Spielplatz generalüberholt worden. Kinder aller Altersstufen können jetzt auf einer neuen Rutsche rutschen, auf einem Kletterturm toben und mit neuem Sandwerk „Kuchen backen“. Kosten insgesamt: 200.000 Euro.

Gutachter prüfen Spielplätze regelmäßig auf Sicherheit

In die Umgestaltung und Erneuerung des über 30 Jahre alten Spielplatzes im Kouvola-Park (ehemals Kuusankoski-Park) wurden 200.000 Euro investiert.
In die Umgestaltung und Erneuerung des über 30 Jahre alten Spielplatzes im Kouvola-Park (ehemals Kuusankoski-Park) wurden 200.000 Euro investiert. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

Seit einigen Jahren wird die Verteilung nach Bedarf vorgenommen. Da das Hauptaugenmerk auf Verkehrssicherheit liegt, überprüfen Sachverständige und Gutachter regelmäßig die Spielplätze und sehen, wo es Erneuerungsbedarf gibt. Oft sind es aber auch die Spielplatzpaten, die Schäden melden oder anregen, dass hier und dort etwas umgestellt und erneuert werden könnte. So wie am William-Shakespeare-Ring. Auf Wunsch der Spielplatzpaten konnte dort mit einer Kletterkombination die Fläche so umgestaltet werden, dass nun auch eine Doppel-Schaukel Platz hat.

Da die Mittel der Leonhard-Stinnes-Stiftung zur Attraktivierung der Spielplätze erst Mitte November 2020 bewilligt wurden, sind viele Arbeiten noch nicht umgesetzt worden und stehen in den kommenden Monaten noch an. Etwa die Erneuerung der Spiellok auf dem Spielplatz an der Arndt-/ Engelbertusstraße.

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Spieldrache an der Käthe-Kollwitz-Straße, Sandbaustelle an der Heisenbergstraße

Auch die Spielplätze am Dümptener Anne-Frank-Platz sowie am Ruhrufer (Auf dem Dudel) werden generalüberholt. „Für diese beiden Plätze sind Fördermittel beantragt und bewilligt worden, mit den Maßnahmen wird in Kürze begonnen“, so Nina Leffmann. An der Heisenbergstraße wird es bald eine neue Sandbaustelle geben, an der Schobes Heide eine Federwippe, an der Alexander-Wiedenhoff-Straße ein Spielschiff und an der Käthe-Kollwitz-Straße einen Spieldrachen.

Der letzte, 104., Spielplatz in Mülheim wurde vor anderthalb Jahren am Mühlenfeld / Auf der Wegscheid eingeweiht.
Der letzte, 104., Spielplatz in Mülheim wurde vor anderthalb Jahren am Mühlenfeld / Auf der Wegscheid eingeweiht. © FUNKE Foto Services | Michael Dahlke

Während noch Aufträge mit Mitteln aus dem vergangenen Jahr abgearbeitet werden, laufen bereits die Aufträge aus dem aktuellen Etat, der auch in 2021 wieder bei 150.000 Euro liegt, so Nina Leffmann. „Dabei handelt es sich um 19 Maßnahmen auf 18 Spielplätzen.“

Darunter ein neuer Rutschenturm für den Spielplatz an der Charlottenstraße für 15.000 Euro, ein Seilspielgerät im Folkenborntal für 22.000 Euro und ein neuer Seil-Kletterturm am Papenbusch für 23.000 Euro. „Das Gerät am Papenbusch war über 30 Jahre alt, das am Folkenborntal über 20 Jahre“, weiß Nina Leffmann. Diese Seil-Klettertürme seien sehr langlebig und halten nun hoffentlich wieder mehrere Jahrzehnte.

In den Kosten sind Lieferung, Montage und Gärtner-Arbeiten enthalten

162 Paten kümmern sich um Spielplätze

Insgesamt hat Mülheim 104 Spielplätze im Stadtgebiet. Der letzte, neu hinzugekommene wurde im Juli 2019 in der Neubausiedlung am Mühlenfeld /Auf der Wegscheid in Heißen eingeweiht.

In Mülheim engagieren sich derzeit 162 Paten auf 68 Spielplätzen. Die Paten verstehen sich als Mentoren ihrer Spielplätze und nutzen den kurzen Draht zur Stadtverwaltung, um ihre Anliegen mitzuteilen. Dieses Ehrenamt basiert auf Freiwilligkeit und kann daher auch nur dort stattfinden, wo sich aus freien Stücken eine Person meldet, so die Stadt.

Wer Pate werden möchte, kann sich bei der Verwaltung melden, auf der städtischen Internetseite gibt es zudem eine Übersicht über alle Kinderspielplätze in Mülheim: www.muelheim-ruhr.de/cms/kinderspielplaetze1.html

Wie entstehen eigentlich die Kosten für den Aufbau der Spielgeräte? „Die geschätzten Kosten verstehen sich als Bruttokosten. Sie beinhalten neben der Lieferung und Montage der Ersatzgeräte auch die begleitenden gärtnerischen Arbeiten, wie den Abriss des Altgerätes und die Anpassung des Fallschutzes – falls erforderlich“, so die Fachfrau.

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Angesichts der Investitionen, die jedes Jahr nötig sind, um die Spielplätze instand zu halten, ist es besonders ärgerlich, dass die Stadt dort häufig mit Schmierereien, Vermüllung und Zerstörung zu tun hat. „Der Vandalismus auf Spielplätzen ist leider eine feste Größe in Großstädten wie Mülheim“, sagt Stadtsprecher Thomas Nienhaus. Im vergangenen Jahr habe dieser aber den üblichen Rahmen nicht überschritten.