Mülheim. Viele Gehälter der Mülheimer Stadttöchter-Manager liegen deutlich über denen der Stadtverwaltung. Nur eine Frau ist dabei. Eine Übersicht.

Seit 2010 müssen die Vergütungen für Geschäftsführer der Stadttöchter veröffentlicht werden und so finden sich im Beteiligungsbericht der Stadt aktuell die Jahreseinkommen der Stadt-Manager für das Jahr 2018. Ganz oben steht Uwe Bonan als Geschäftsführer der Ruhrbahn. Übertroffen wird er allerdings noch vom Vorstandsvorsitzenden der Sparkasse, deren Träger die Stadt Mülheim ist. Ein Überblick.

445.723,91 Euro stehen auf dem Gehaltszettel von Martin Weck, dem Vorstandsvorsitzenden der Mülheimer Sparkasse. Die Summe setzt sich zusammen aus einem Grundbetrag inklusive allgemeiner, erfolgsunabhängiger Zulage von 389.288,30 Euro sowie einer Leistungsvergütung von 44.538,99 Euro. Unter sonstiger Vergütung sind 11.896,62 Euro aufgeführt.

Mülheimer Sparkassen-Vorstand verdiente insgesamt 1,19 Millionen Euro

Verdient am meisten: Martin Weck, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Mülheim.
Verdient am meisten: Martin Weck, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Mülheim. © Funke Foto Services | Martin Möller

Seine Vorstandskollegen Frank Werner und Ralf Dammeyer haben 2018 371.514,16 beziehungsweise 371.374,64 Euro verdient. So kam für den Dreier-Vorstand eine Gesamtvergütung von 1,19 Millionen Euro zusammen. Nachdem der Stadtrat Ende 2018 gefordert hatte, den Vorstand der Sparkasse von drei auf zwei zu reduzieren, wurde der Vertrag von Ralf Dammeyer nicht verlängert.

Weit oben auf der Gehaltsliste stehen auch die beiden Ruhrbahn-Geschäftsführer Uwe Bonan und Michael Feller. Bonan hat 2018 385.000 Euro verdient; dabei liegt der fixe Gehaltsbestandteil bei 200.000 Euro, hinzu kommen 17.000 Euro für Sachleistungen (Pkw) und 168.000 Euro für die Altersvorsorge. Fellers Fix-Gehalt liegt ebenfalls bei 200.000 Euro, inklusive inklusive Altersvorsorge (142.000 Euro) und Sachleistungen (10.000 Euro) kommt er auf 352.000 Euro insgesamt.

Hendrik Dönnebrink mit zahlreichen Geschäftsführer-Posten

Insgesamt an sechster Stelle steht Hendrik Dönnebrink . Für seine Tätigkeit als Geschäftsführer der Beteiligungsholding Mülheim (BHM) erhielt er 2018 313.000 Euro, darin enthalten sind 10.000 Euro für Sachleistungen und 47.000 Euro Tantieme. Seine anderen Geschäftsführer-Posten 2018 – Medl, Ruhrbahn, Mülheim, RWH Beteiligungsgesellschaft, Stadtentwässerung Mülheim, Ruhrbania und JSG-Job.Service – liefen unbezahlt.

Seit 2019 ist Hendrik Dönnebrink Geschäftsführer von Mülheim & Business, auch dafür erhält er laut eigenen Angaben kein Gehalt. Sein Vorgänger Jürgen Schnitzmeier bekam 2018 für den Job 157.664 Euro inklusive 9640 Euro für Sachleistungen und 10.000 Euro Tantieme. Er wechselte 2019 zum Wirtschaftsnetzwerk Zenit (Zentrum für Innovation und Technik).

Nur eine Frau bei den Geschäftsführern der Mülheimer Stadttöchter

Inge Kammerichs, Geschäftsführerin der MST, ist die einzige Frau unter den Stadttöchter-Managern.
Inge Kammerichs, Geschäftsführerin der MST, ist die einzige Frau unter den Stadttöchter-Managern. © Funke Foto Services | Martin Möller

In der Gehaltstabelle 2018 folgte auf Schnitzmeier der SWB-Geschäftsführer Andreas Timmerkamp (Service-, Wohnungsvermietungs- und -baugesellschaft). Sein Gehalt lag bei 152.922 Euro, darin enthalten 10.000 Euro Taniteme, 8381 Euro Sachleistungen und 9687 Euro Altersvorsorge. In einer ähnlichen Gehaltsklasse bewegte sich Alexander Keppers, Chef der Mülheimer Seniorendienste, mit einem Salär von 150.747 Euro inklusive 8000 Euro Tantieme, 11.148 Euro Sachleistungen und 5599 Euro für die Altersvorsorge.

Auf Platz zehn der bestverdienenden Stadttochter-Manager liegt die einzige Frau in der Runde: Inge Kammerichs verdiente 2018 für die Leitung der Mülheimer Stadtmarketing- und Tourismus GmbH (MST) 148.159 Euro – mit 10.000 Euro Tantiemen und 6948 Euro für Sachleistungen.

2011 zog sich Roberto Ciulli aus der Geschäftsführung des Theaters an der Ruhr zurück, 2021 wird es ihm Helmut Schäfer gleichtun. Für 2018 lag sein Gehalt aber noch bei 125.000 Euro. Sein Geschäftsführerkollege Sven Schlötcke verdiente 114.000 Euro brutto. Knapp darüber lag Joachim Exner, Chef der Betriebe der Stadt Mülheim, mit einem Jahreseinkommen von 117.000 Euro.

Gehälter der Stadtverwaltung

Die Gehälter des Verwaltungsvorstands der Stadt werden nach Besoldungsgruppe B gezahlt – und liegen deutlich unter den Einkommen der Stadttöchter-Manager. Dabei ist Oberbürgermeister Ulrich Scholten mit B9 am höchsten eingruppiert, er verdient im Jahr 2020 11.546,61 Euro im Monat.

Auf ihn folgt aufgrund seiner vielen Dienstjahre Stadtdirektor Frank Steinfort, der das Dezernat für Recht, öffentliche Sicherheit und Ordnung, Personal und Organisation leitet. In B6 verdient er 9857,60 Euro monatlich.

Kämmerer Frank Mendack und Umweltdezernent Peter Vermeulen sind beide in die Besoldungsgruppe B5 eingruppiert und verdienen monatlich 9337,17 Euro. Marc Buchholz als Bildungs- und Sozialdezernent liegt aufgrund seiner kurzen bisherigen Dienstzeit eine Stufe tiefer bei B4 und damit 8786,07 Euro.