Mülheim. In einem offenen Brief protestieren 23 Mülheimer Schulleiter gegen die geplanten Millionen-Kürzungen im Offenen Ganztag. Das sind ihre Argumente.

Mit einem offenen Brief an die Fraktionen, Gruppen und Einzelvertreter des Stadtrates sowie Vertreter der Stadtverwaltung wenden sich die Schulleiter von 23 Mülheimer Schulen aktuell gegen die geplanten Millionen-Kürzungen für die Offene Ganztagsschule (OGS).

Bekanntlich haben Stadtkämmerer Frank Mendack und OB Marc Buchholz einen Etatentwurf in die Diskussion gebracht, der Einsparungen in Höhe von 2,43 Millionen Euro in der OGS-Betreuung vorsieht. Am 19. Februar soll die Politik entscheiden, ob sie den Weg mitgeht, die städtischen Zuschüsse um rund die Hälfte zu kürzen. Die schwarz-grüne Ratsmehrheit hat angedeutet, die Einsparungen zumindest milder ausfallen zu lassen.

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Mülheims OGS-Schulleiter: Radikale Kürzungen würden Strukturen zerstören

Nun wenden sich auch die Leiter von 23 OGS-Schulen gegen den „radikalen“ Schritt. Sie fordern Stadtverwaltung und Politik auf, es bei der bisherigen Förderung von rund fünf Millionen Euro jährlich zu belassen. Dies sei auch nötig, um den Ausbau der OGS in Richtung Rechtsanspruch auf Betreuung voranzutreiben.

„Eine radikale Kürzung der städtischen Zuschüsse würde nicht nur alle bestehenden, auf den Ausbau ausgerichteten Strukturen zerstören, sondern auch die wichtigste Ressource für das Wohl der Kinder, nämlich die fachlich gut qualifizierten Mitarbeiter, verlieren“, heißt es in dem offenen Brief der Schulleiter. Diese Fachkräfte wären dann für einen späteren Ausbau der OGS verloren.

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Plädoyer für „Mülheimer Modell, das kein Kind zurücklassen will“

Die Schulleitungen weisen darauf hin, dass mit dem Prozess „Guter Ganztag“ und dem Einsatz multiprofessioneller Teams seit 2015 Mülheimer Schülern „gute Lern- und Entwicklungschancen ermöglicht“ worden seien. „Die gute Verzahnung von Vormittag und Nachmittag von Unterricht und guter Betreuungszeit kann nur gelingen, wenn auch ausreichend qualifizierte Menschen dies leisten können“, schreiben die Schulleiter.

„Der im Vergleich mit einigen Kommunen erhöhte Personalschlüssel ist daher Grundvoraussetzung des Mülheimer Modells, das kein Kind zurücklassen will“, heißt es zur Feststellung des Kämmerers, keine NRW-Kommune gebe so viel Geld in den Offenen Ganztag wie Mülheim mit seiner NRW-weit höchsten Pro-Kopf-Verschuldung. (sto)

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