Mülheim. Viel Fleiß hat Peter Korte in sein neues Mülheim-Buch gesteckt, noch bis Oktober recherchiert und nur einmal das Wort „Corona“ benutzt. Respekt.

Ein Mann, der 45 Jahre lang einwohnermeldetechnisch abtrünnig war, veröffentlicht jetzt ein Buch mit dem Titel „Du mein Mülheim“. Doch Peter Korte tut dies mit Recht. Er ist 1949 als „mölmsche Jong“ hier geboren und aufgewachsen, dann vor einigen Jahren als Ruheständler zurückgekehrt.

Mülheimer verbrachte sein Berufsleben als Zeitungsredakteur am Niederrhein

Während seines Berufslebens war Korte als Zeitungsredakteur in kleineren Städten am Niederrhein heimisch: Moers, Xanten, Emmerich, Dinslaken. Die Freude am Schreiben zieht sich als roter Faden durch seine Vita und gipfelt jetzt in einem 260-Seiten-Werk, das richtig schwer in der Hand liegt. Der Untertitel „Die sympathische Stadt am Fluss“ stünde auch einer Tourismusbroschüre gut zu Gesicht, und tatsächlich kann man das Buch wie einen Reiseführer benutzen.

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Für das Vorwort hat Korte einen eingefleischten Duisburger gewonnen, der als Berufspendler viel Zeit in Mülheim verbringt und auf profunde Kenntnisse der Stadt angewiesen ist: Oberbürgermeister Marc Buchholz. Laut ihm vermittelt das Werk „viele neue Einsichten in unsere Stadt“, auch denjenigen, die gerade nicht hier leben.

Autor ist selbst im Tierschutzverein aktiv

„Du mein Mülheim“ ist eine kenntnisreiche Sammlung von Fakten, Fotos und Anekdoten von einem, der die Stadt aus eigenem Erleben kennt und das journalistische Handwerk versteht. Was Korte besonders am Herzen liegt, bekommt hier breiten Raum: Geschichte, Kultur, Vereinsleben, der Stadtteil Saarn, in dem er groß geworden ist. Im Tierschutzverein und beim Styrumer Bürgerbus mischt er selbst engagiert mit.

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Wie der 71-Jährige Stadthistorie und persönliche Biografie verbindet, lässt sich schön am Kapitel über die ehemalige Jugendherberge zeigen: Deren sich wandelnde Daseinsformen als Ausflugsrestaurant, Wehrmachtsgebäude, Jugendherberge und exklusive Wohnadresse fasst er zusammen und illustriert das Ganze mit dem eigenen, vergilbten DJH-Mitgliedsausweis, den er als Jugendlicher jährlich am Kahlenberg verlängern ließ.

Nur an einer Stelle taucht das Coronavirus auf

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Wer Kortes Buch aufschlägt, kann an jeder beliebigen Stelle einsteigen. Gerne auch ganz hinten, auf der 250. Seite, wo er unter der Überschrift „Wer hat denn das gewusst?!“ kleine Häppchen serviert, etwa, dass Felix Mendelssohn Bartholdy 1834 zur Sommerfrische in Saarn weilte.

In diesem Kapitel wurde auch die letzte Aktualisierung des Buches vorgenommen: die Eröffnung der weltgrößten Aldi-Filiale am Heifeskamp. Obwohl Peter Korte bis vor wenigen Wochen am Manuskript gearbeitet hat: Die Pandemie und ihre allgegenwärtigen Auswirkungen werden bewusst ausgespart. Nur an einer Stelle taucht das Wort „Corona-Virus“ auf, nur sehr aufmerksame Leser werden es entdecken.

„Du mein Mülheim“ (261 Seiten, 222 Abbildungen/Fotos, ISBN: 978-3-939256-96-0) ist für 18,95 Euro im Buchhandel und in der MST Touristinfo erhältlich.