Mülheim. In der Mülheimer City und mehreren Stadtteilen gilt ab Dienstag Maskenpflicht. Bis 31. Oktober dürfen Veranstaltungen max. 100 Teilnehmer haben.

In der Mülheimer Innenstadt gilt ab Dienstag, 20. Oktober, eine Maskenpflicht bis Ende des Monats. Auch in den Einkaufsbereichen in den Stadtteilen, wo viele Bürger unterwegs sind, wie zum Beispiel auf der Düsseldorfer Straße in Saarn, müssen die Passanten und Kunden ab Dienstag Mund- und Nasenschutz tragen. Das hat der große Krisenstab der Stadt am Montagnachmittag beschlossen.

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In Mülheim darf es zudem bis zum 31. Oktober keine Veranstaltungen mehr – drinnen wie draußen – mit mehr als 100 Personen geben. Diese Maßnahmen werden mit den steigenden Infektionszahlen begründet: Mit den Zahlen vom Wochenende wird der Inzidenzwert in den kommenden Tagen weit über 70 liegen, schätzt die Stadtverwaltung.

Die Maskenpflicht gilt in Mülheim nicht rund um die Uhr

„Es besteht derzeit eine hohe Gesundheitsgefährdung, daher brauchen wir strenge Regelungen“, begründet der Krisenstabsleiter Frank Steinfort die jüngst beschlossenen Maßnahmen. Die Ärzte im Krisenstab hätten dringend mehr Disziplin angemahnt, sagte Stadtsprecher Volker Wiebels auf Nachfrage: Viele Menschen hätten den Ernst der Lage noch nicht erkannt, heißt es. Die Situation sei viel kritischer, als zu Beginn der Pandemie.

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Die Coronaschutzverordnung für Hotspots mit einem Inzidenzwert über 50 trat NRW-weit schon am Samstag in Kraft. Dazu gehört etwa, wie berichtet, dass sich in der Öffentlichkeit – außer es handelt sich um Familien und Personen zweier Hausstände – nur noch Gruppen von höchstens fünf Personen treffen dürfen. Das Land fordert auch, dass es in öffentlichen Außenbereichen, in denen der Mindestabstand nicht eingehalten werden kann, eine Maskenpflicht geben muss. Diese Bereiche müssen die Kommunen selbst benennen. „Die Maskenpflicht gilt in Mülheim ab Dienstag überall da, wo die Geschäfte eng nebeneinander liegen und die Bürgersteige eng sind“, sagte Stadtsprecher Wiebels.

Mülheimer Veranstaltungen bis Ende Oktober nur mit bis zu 100 Personen

Die dazu verbindliche Allgemeinverfügung für die verschärften Schutzmaßnahmen, die alle betroffenen Straßen nennt, ist in Vorbereitung und gilt ab Dienstag. Die Maskenpflicht gilt aber nicht rund um die Uhr, sondern montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr sowie samstags von 8 bis 16 Uhr. Kleine Kinder, die noch nicht die Schule besuchen, und Personen, die aus medizinischen Gründen keine Mund-Nase-Bedeckung tragen können, sind davon ausgenommen, so die Stadt.

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Mehr als 100 Personen – wie etwa am Wochenende bei der Solidaritätsveranstaltung auf der Freilichtbühne – können laut Coronaschutzverordnung nur dann zugelassen werden, wenn ein Hygienekonzept vorliegt, welches das Gesundheitsamt zuvor geprüft hat. Die Grenze läge dann bei maximal 250 Personen. „Wir bleiben in Mülheim aber bei 100 Personen“, betont Krisenstabsleiter Steinfort, „vor allem wegen der hohen Infektionsgefahr. Auch werden keine weiteren Kapazitäten des Gesundheitsamtes blockiert, die wir für wichtigere Aufgaben einsetzen müssen. Zum Beispiel für die Nachverfolgung von Infektionsketten“.

Der Generalstreik am Dienstag trifft auch das Gesundheitsamt

Diagnosezentrum erweitert Öffnungszeiten

Das Mülheimer Diagnosezentrum leistet aktuell 150 Testungen am Tag und ist damit ausgelastet, so die Stadt. Ab der kommenden Woche wird es für Testungen zwei weitere Stunden am Nachmittag geben, von 14 bis 16 Uhr. Diese Zeit sei allerdings reserviert für Ver- und Rückreisende.

Auch diese Termine müssten online gebucht werden und zwar erstmalig ab kommenden Freitag unter: https://www1.muelheim-ruhr.de/corona/terminbuchung, so die Stadt. Personen ohne Internetzugang können sich an das KommunikationsCenter der Stadt unter 0208 455-22 wenden.

Ab der nächsten Woche kann sich das Kita- und Lehrpersonal bis zu den Weihnachtsferien bis zu dreimal testen lassen, erinnert Stadtsprecher Volker Wiebels. Dieser Personenkreis soll die niedergelassenen Ärzte aufsuchen, die in den Praxen Corona-Abstriche durchführen.

Der Generalstreik im öffentlichen Dienst trifft am Dienstag, 20. Oktober, auch das Gesundheitsamt, denn auch dort werden Mitarbeitende ihr Streikrecht wahrnehmen. Im Gesundheitsamt werde am Dienstag daher vor allem am Verfolgen der Infektionsketten gearbeitet, so Stadtsprecher Volker Wiebels. „Sicher ist jetzt schon, dass Anfragen von Reisenden mit der geringsten Priorität bearbeitet werden“, kündigt Wiebels an.

Im Gesundheitsamt arbeiten aktuell 42 Mitarbeitende an der Nachverfolgung der Infektionsketten. Aus der übrigen Stadtverwaltung sind zudem 20 Personen dafür geschult worden. Die Zahl der Ermittlung bei Neuinfektionen liege zwischen 10 und 30 Personen täglich, so die Stadt.

Oberbürgermeister Marc Buchholz und Krisenstabsleiter Frank Steinfort appellieren an die Mülheimer Bürger, die Corona-Regelungen auch im privaten Raum zu beherzigen. Kontakte und private Feiern sollten reduziert und auch möglichst infektionssicher gestaltet werden.

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