Mülheim. Idee vom Rhein fließt zur Ruhr: Organisiert vom Mülheimer CBE sollen viele Freiwillige am 12. September drei Stunden lang die Ruhrauen reinigen.
Seit zwei Jahren gibt es den „Rhine Clean Up“, eine Aktion, bei der Ehrenamtliche die Rheinufer reinigen. In diesem Jahr soll vergleichbares an der Ruhr stattfinden: Organisiert vom Mülheimer Centrum für Bürgerschaftliches Engagement (CBE) sollen viele Freiwillige drei Stunden lang die Ruhrufer säubern. Gemeinsamer Aktionstag des 1. Ruhr Clean Up ist der 12. September.
Mit im Boot sind außer dem CBE bereits Siemens, die jungen Rotarier vom Rotaract Club Mülheim/Oberhausen sowie MEG und Stadtverwaltung. Ein Clean Up, was soviel wie Aufräumen bedeutet, wird seit 2018 in Düsseldorf am Rhein praktiziert, woher auch die Anregung kam, wie CBE-Geschäftsführer Michael Schüring erläutert. Mit um die 30 Freiwilligen sind jeweils Siemens und der Rotaract Club am Start; Schüring und Projektleiterin Eva Winkler hoffen darauf, dass es mindestens 300 Freiwillige in Mülheim werden, gerne auch mehr. Ob Vereine, ob Einzelpersonen, ob Familien mit Kindern oder Freundeskreise: „Alle sind herzlich eingeladen, sich zu beteiligen“, betont Winkler.
Auch interessant
Mülheimer Sammelgruppen coronabedingt nicht größer als zehn Personen
Anmelden kann man sich über die CBE-Seite im Internet. Das CBE koordiniert auch die Gruppen und teilt die Einsatzorte zu. Coronabedingt werden die Sammelgruppen nicht größer als zehn Personen sein, eine davon fungiert als Koordinator/in und begleitet die Gruppe. Eine Maske ist Pflicht. Ausgestattet mit den roten Müllsammelsäcken der MEG sowie Handschuhen und zum Teil auch Greifzangen sollen die Teams zwischen 10 und 13 Uhr die Ufer der Ruhr vom Unrat befreien. Vorgeschlagen hat das Umweltamt die Müga, die Saarner Ruhraue und die Styrum/Speldorfer Ruhraue. Vor allem letztere ist am sehr heißen Wochenende vor zehn Tagen stark vermüllt worden, als sich viele Badende im dortigen Naturschutzgebiet aufhielten.
Die Siemens-Teams werden am Ruhrufer nahe am Unternehmensstandort sammeln, sich dann Richtung Müga weiterbewegen. Die Stadtverwaltung sagte zu, die entsprechende naturschutzrechtliche Befreiung zu erteilen, und hat auch die Sammelgebiete an der Ruhr vorgeschlagen. Mitarbeitende der Pia und auch die Landschaftswächter sollen zur Begleitung der Aktion angefragt werden.
Anmeldung über CBE-Homepage erforderlich
Der erste Ruhr Clean Up soll am Samstag, 12. September, von 10 bis 13 Uhr stattfinden. Anmelden kann man sich beim CBE unter www.ruhrcleanup.org/en/ruhrcleanup/ruhrcleanup-mulheim-2020.
Unter dieser Web-Adresse findet man weitere Informationen zur Aktion, gern beantwortet das CBE auch Fragen. Die Müllsammelaktion soll die Ruhrwiesen vom Müll befreien und so dazu beitragen, Tiere und Umwelt zu schützen.
Die Aktion, die Rheinufer sauberzuhalten, wird in diesem Jahr erstmals auf die Zuflüsse des Rheins ausgedehnt, so CBE-Geschäftsführer Michael Schüring. Also wird auch in den Nachbarstädten entlang der Ruhr der Müll von Freiwilligen beseitigt werden. Mit rund 25.000 Freiwilligen insgesamt wird – länderübergreifend – gerechnet. „Wir sind“, so Schüring, „Teil einer gemeinsamen Aktion“.
MEG wird die Müllsäcke von den Sammelaktionen abfahren
Bei der Sammelaktion, deren Ergebnisse die Mülheimer Entsorgungsgesellschaft MEG zeitnah an den extra ausgewiesenen Sammelstellen abfahren soll, wird mit einigen Tonnen Müll gerechnet. Zum Vergleich: Bei der Aktion „Mülheim räumt auf“, die in diesem Jahr coronabedingt nicht stattfinden kann, werden jährlich 3,5 bis sechs Tonnen Müll eingesammelt und später entsorgt.
Wer hat Interesse daran, freiwillig den Dreck wegzumachen, den andere mutwillig oder aus Gleichgültigkeit hinterlassen haben? Michael Schüring setzt hier auf das bürgerliche Engagement der Mülheimer: „Die Bürger können so zeigen, dass sie wollen, dass die Ruhr sauber ist.“ Er geht auch von einer symbolhaften und appellativen Wirkung der freiwilligen Aktion aus. Zwar könne man nicht alle erreichen und zur Änderung des Verhaltens bringen, aber einige vielleicht doch.