Neuenkamp. Zum „Rhine Clean Up Day“ hat die „Offensive für ein sauberes Duisburg“ neun Aktionen in der ganzen Stadt organisiert. 100 halfen in Neuenkamp.

Am Rheinufer in Neuenkamp herrscht reger Betrieb. Rund 100 Freiwillige haben sich am Samstagvormittag zusammengefunden, um gemeinsam einen Teil des Ufers vom Müll zu befreien. Darunter auch der stellvertretende Oberbürgermeister Manfred Osenger. Der SPD-Politiker ist Vorsitzender des Vereins „Offensive für ein sauberes Duisburg“, der in diesem Jahr bereits über 100 Aufräumaktionen in der ganzen Stadt organisiert hat.

„Allein heute gibt es neun Aktionen in ganz Duisburg“, erzählt Osenger. Anlass ist der internationale „Rhine Clean Up Day“, an dem – von der Quelle bis zur Mündung – möglichst weite Teile des Rheinufers gesäubert werden sollen. Im ganzen Duisburger Stadtgebiet stellt Osengers Verein die nötige Ausrüstung zur Verfügung: Müllsäcke, Zangen und Warnwesten.

“Offensive für ein sauberes Duisburg“ ist auch an Schulen aktiv

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Mit der Anzahl der Teilnehmer ist er zufrieden: „Wir haben in etwa so viele Freiwillige wie letztes Jahr.“ Als Mitglied des Stadtrats engagiert sich Osenger auch außerhalb der Vereinsarbeit für den Umwelt- und Klimaschutz. „Ein sauberes Duisburg ist mir sehr wichtig“, betont er. Aus diesem Grund wünscht sich Osenger, dass in Zukunft mehr Bürger auf öffentliche Verkehrsmittel setzen. Dies könne man zum Beispiel durch die Einführung eines 365-Euro-Jahrestickets erreichen. Aber auch die Vereine in Duisburg könnten einen Beitrag zum Umweltschutz leisten, findet der Politiker.

Der in Duisburg gefundene Müll wurde fachgerecht entsorgt.
Der in Duisburg gefundene Müll wurde fachgerecht entsorgt. © Zoltan Leskovar

Monika Scharmach ist seit schon der Gründung der „Offensive für ein sauberes Duisburg“ im Jahr 1999 dabei. „Am Anfang hatten wir nur eine oder zwei Aktionen im Jahr“, erinnert sich die Vize-Vorsitzende. Inzwischen ist der Verein meist mehrmals pro Woche aktiv, vor allem in Kindergärten und Schulen. Eine Entwicklung beobachtet Monika Scharmach mit besonders großer Sorge: „Die Leute zeigen oft keine Einsicht mehr.“ Abfall werde achtlos auf der Straße entsorgt, ohne sich Gedanken über die Konsequenzen zu machen. Ans Aufgeben denkt Scharmach trotzdem nicht: „Meine Motivation ist immer noch so groß wie am ersten Tag.“

Motiviert sind auch die Schüler des Friedrich-Albert-Lange-Berufskollegs in Neudorf. Im Rahmen ihrer Ausbildung zum umweltschutztechnischen Assistenten verbringen sie ihren Praxistag beim „Rhine Clean Up“. „Das ist eine gute Möglichkeit, praktische Erfahrungen zu sammeln“, meint ihr Lehrer Gerald Manthey.

Von der Quelle bis zur Mündung – 20.000 Helfer beim „Rhine Clean Up Day“

Auch die restlichen Helfer sind mit vollem Einsatz dabei. „Nicht nur reden, sondern machen!“, fasst Helferin Denise Gerber die Einstellung der Freiwilligen zusammen. Sie ist zum zweiten Mal beim „Rhine Clean Up“ dabei und hofft, damit einen kleinen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten. „Ich versuche auch sonst, umweltbewusst zu leben, aber das ist nicht immer ganz einfach“, erzählt sie.

Gegen Mittag sieht es am Rheinufer dann tatsächlich erstaunlich aufgeräumt aus – ein Erfolg für alle Beteiligten. Klar ist aber auch: Die Helfer werden weiter- und Duisburg Stück für Stück ein wenig schöner machen.

Der „Rhine Clean Up Day“ fand zum zweiten Mal statt. In diesem Jahr nahmen etwa 100 Kommunen in ganz Europa an der Aktion teil. Rund 20.000 freiwillige Helfer wurden erwartet.