Mülheim. In Mülheim gibt es auch im Corona-Sommer Ferienangebote für Kinder und Jugendliche. Die Anmeldung beginnt am Montag. Was geht? Was geht nicht?
In den Sommerferien wird für viele Familien der Urlaub flachfallen. Was aber nicht ausfällt, ist das Ferienprogramm der Stadt Mülheim. Ab 8. Juni kann man sich anmelden – allerdings kommen nur die Schnellsten zum Zuge.
Wegen Corona-Auflagen weniger Betreuungsplätze als sonst
Anmeldung ab 8. Juni
Anmeldestart für die Ferienspiele, Projekte und Sportangebote ist am kommenden Montagabend, 8. Juni, um 19 Uhr.
Man kann sich ausschließlich online anmelden über das Portal freizeit.muelheim-ruhr.de. Dort gibt es auch eine Liste aller Angebote und weitergehende Informationen.
Dass in Corona-Zeiten überhaupt so vielfältige Angebote auf die Beine gestellt werden können, ist eine gemeinsame Leistung vieler Akteure, die für Kinder und Jugendliche etwas tun wollen. Federführend sind dabei die Abteilung Jugendarbeit im Amt für Kinder, Jugend und Schule und der Mülheimer Sportservice (MSS). Aber auch mehrere Jugendzentren wirken mit, verteilt über das ganze Stadtgebiet.
Da zu jeder Zeit an allen Orten die Corona-Schutzverordnung gilt, ist es ein eingeschränktes Programm geworden. Aufgrund der Abstandsregeln „gibt es dieses Jahr leider weniger Betreuungsplätze als in der Vergangenheit“, teilt die Stadt mit. Alles wird nach den derzeit geltenden Regeln geplant: Zwischen den Teilnehmenden herrscht grundsätzlich ein Abstand von 1,5 Metern, pro fünf Quadratmeter darf sich nur eine Person in einem Raum aufhalten, bei Bewegungsangeboten werden sogar zehn Quadratmeter Platz eingeplant.
Verlässliche Ferienspiele in verschiedenen Stadtteilen
Für berufstätige Eltern besonders interessant sind die verlässlichen Ferienspiele, die täglich von 8 bis 13 Uhr stattfinden. Sie werden wochenweise angeboten, beispielsweise im Café 4 You in Styrum, im Café Fox in Broich, beim CVJM in der Innenstadt, im Alten Wachhaus in Holthausen sowie in den Jugendzentren Leybank (Winkhausen) und Stadtmitte. Daneben gibt es diverse Einzelangebote, auch für Jugendliche, die in der kommenden Woche noch ergänzt und veröffentlicht werden sollen.
Auch interessant
Gleich am ersten Ferienwochenende steigt auch die Trendsport-Abteilung des MSS ins Programm ein. Sie organisiert vom 29. Juni bis 3. Juli eine Outdoor-Sportwoche für Jugendliche in Styrum, bei der erstmals auch Teilbereiche des neuen Sportparks genutzt werden können. Auch in der zweiten Ferienwoche sind Spaß und Schweiß angesagt: Unter dem Motto „Sport on Tour“ können sich Elf- bis 14-Jährige an wechselnden Orten austoben. In der vierten Ferienwoche wird in der Innogy-Halle getanzt, gekickt und geskatet. Unter Beachtung der Hygienevorschriften können hier maximal 30 Mädchen und Jungs teilnehmen. Die Sportwochen laufen täglich von 9 bis 16 Uhr.
Sporthallen werden durchgehend geöffnet
Zusätzlich will der MSS seine eigenen Sportanlagen in den Ferien durchgehend öffnen, auf die sonst übliche zweiwöchige Schließung also verzichten. Dies bestätigt Amtsleiterin Martina Ellerwald. Dazu gehören die großen Sporthallen etwa an der Holzstraße, Kleiststraße, Lehnerstraße, die Harbecke-Halle und mehrere Freianlagen. „Wir fragen jetzt bei den Vereinen ab, ab sie dort zusätzliche Ferienangebote organisieren können und wollen“, so Ellerwald.
Auch interessant
Den Eltern, die dringend auf eine Ferienbetreuung angewiesen sind, hilft das nur wenig weiter. Viele haben wegen der monatelangen Schul- und Kita-Schließungen schon jetzt ihre Urlaubstage verbraucht, alle Überstunden abgenommen. Die Stadt sieht das Problem und hat aus diesem Grund Anfang der Woche Vertreter der Kita-Träger und des Stadtelternrates zu einem Gespräch eingeladen. „Wir wollen mehr Kitas in der Ferienzeit öffnen“, erklärt Sozial-und Bildungsdezernent Marc Buchholz. Die Träger sollen jetzt abfragen, in welchen Einrichtungen zusätzlicher Betreuungsbedarf besteht.
Noch keine Planungssicherheit für Kita- und Grundschuleltern
Auch Eltern von Grundschulkindern brauchen dringend Planungssicherheit. Den jetzigen Stand erläutert Peter Hofmann, Abteilungsleiter für die Schulverwaltung in Mülheim: „Die Grundschulen bereiten sich auf die OGS-Ferienbetreuung so wie in jedem Jahr vor.“ Der Bedarf sei schon vor der Corona-Krise abgefragt worden. Allerdings haben sich die Betreuungsnöte in vielen Familien gerade durch die Pandemie verschärft. Und die bisherige Notbetreuung für bestimmte Gruppen soll in den Ferien wohl wegfallen.
Es gibt Signale des Landesministeriums, die schulische Betreuung in den Sommerferien auszuweiten, aber noch keine klare Äußerung: „Wir sind in Hab-Acht-Stellung“, sagt Peter Hofmann. „Aber so langsam wird es auch ein zeitliches Problem.“