Mülheim. Jonathan Thomas soll im Stadteil Styrum Kinder von Straße holen und zum Sport bewegen. Für das Großprojekt knüpft er noch weitere Kontakte.

Jonathan Thomas lehnt lässig an der Calisthenics-Anlage auf dem Sportplatz Kahlenberg. Das Multifunktionsgerät wird demnächst auch im Sportpark Styrum stehen – in dem Stadtteil, wo der junge Mann sein Aufgabengebiet hat. Er ist sportpädagogische Fachkraft beim Mülheimer Sportservice (MSS) und für sportliche Angebote vor Ort eingesetzt.

Noch vor den Sommerferien soll Anfang Juli im Rahmen eines Nachbarschaftsfestes der Spatenstich für das Großprojekt Sportpark Styrum gesetzt werden. Die Freilufthalle wird nach Schätzungen von MSS-Leiterin Martina Ellerwald im Herbst fertig sein. Bis zum Frühjahr 2020 sollen erste Außenanlagen folgen. Am 26. Juni gibt es eine Infoveranstaltung für Anwohner, um den Bauablauf zu erläutern.

Sportler baut sich ein Netzwerk auf

Im Sportpark Styrum soll eine Freilufthalle gebaut werden, der Spatenstich ist vor den Sommerferien geplant.
Im Sportpark Styrum soll eine Freilufthalle gebaut werden, der Spatenstich ist vor den Sommerferien geplant. © McArena | Jascha Pansch

Bis der Sportpark stehen wird, sollen im Stadtteil schon erste Sportangebote gemacht werden. Dafür ist seit Mitte März Jonathan Thomas im Einsatz. Über ein Landesförderprogramm und Gelder aus dem Europäischen Sozialfonds wird die Stelle des Sportwissenschaftlers finanziert. Der 25-Jährige baut sich aktuell ein Netzwerk in Styrum auf und hat bereits für die junge Generation Sport angeboten.

Thomas selbst ist im Kanupolo zuhause, seit er ein Kind ist. Mit den MKSF spielt er in der Bundesliga.

Im Verein war er bereits als Jugendtrainer tätig und kennt daher die Zusammenarbeit mit Kindern. „In meinem Studium habe ich außerdem in einem Projekt mit Flüchtlingskindern gearbeitet“, erzählt er. Das kann ihm in Styrum helfen. „Die Kinder sind dort viel auf der Straße, der Anteil der Migranten ist hoch und einige Flüchtlinge leben dort“, weiß der MSS-Mitarbeiter.

Angebote beim Programm „Sport im Park“

Durch die Angebote vor Ort könne neben dem Spaß auch ein positiver Effekt mit Blick auf die Erziehung erzielt werden. Die motorischen Fähigkeiten werden ebenso gefördert wie die sozialen. In den Osterferien fand bereits ein Fußballturnier statt. Im Café 4 You organisiert Thomas nun ein Kampfkunst-Angebot. Mit allen neun Kindergärten steht er in Kontakt. In Zukunft könnte er im Sportpark die Angebote betreuen.

Name und Logo stehen bereits fest

Der Sportpark Styrum hat bereits einen Namen bekommen. Institutionen wurden bei der Namensfindung beteiligt. Da der Stadtteil beinhaltet werden sollte, wurde der Arbeitstitel des Großprojektes beibehalten.

Bei der Logoentwicklung hat der Sportpark noch einen Untertitel erhalten. Dieser orientiert sich an den zukünftigen Nutzern. Sie sollen erkennen, was im Sportpark möglich ist: Die Wahl fiel auf „Spielen, bewegen, trainieren“. So sind Kitas, Schüler, Freizeitnutzer sowie Vereine im Breiten- und Leistungssport eingebunden.

Durch Landesfördermittel wird der Sportpark mit 2,6 Millionen Euro zu 90 Prozent gefördert. Der städtische Eigenanteil beträgt rund 290.000 Euro.

Bis dahin ist der neue Mitarbeiter nicht nur in Styrum eingebunden, sondern auch etwa an der Organisation der Ruhr Games beteiligt, bei denen der Trendsport sich breit präsentiert. Oder beim Programm „Sport im Park“, mit einem Gesundheits- und einem Fitnesskurs.

Bezirksvertretung entscheidet über den Baubeschluss

Die Beschäftigung von Thomas läuft bis Ende 2020, bis dahin sollen planmäßig die ersten Anlagen im Sportpark stehen. Der zweite Bauabschnitt steht am 1. Juli in der Bezirksvertretung 2 zum Beschluss aus. Danach müsste die Stadt eine Baugenehmigung einholen, um die vorgesehene Parkour-Anlage, zwei Beachvolleyballplätze, leichtathletische Anlagen, einen Boulder-Bereich, einen Fitness-Container, Boule- und weitere Sportflächen anlegen zu lassen.