Mülheim. Langer Atem ist gefragt. Die Corona-Krise verlangt uns noch lange schwere Entbehrungen ab. Wo wir stehen, wo Mülheim steht. Die Mölmsche Woche.

Das Coronavirus hält die Stadt in Atem. Die Einschränkungen im Leben der Menschen sind enorm, die unsichere Zukunft macht Sorgen, auch die Lockerungen dieser Tage. Was wird aus dem Land, der Stadt, mit meiner Familie. Mit mir? Mit dir?

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Was das Virus mit unserem Leben machen würde, was es noch bringen wird an Zwängen, an Enthaltsamkeit – das konnten wir uns wohl alle vor nicht allzu langer Zeit nicht vorstellen. Das Virus bedroht unsere Welt im Großen und Kleinen, wie wir sie kennen. In uns wächst das Gefühl, dass es so langsam reicht, die Sehnsucht nach Normalität wird größer und größer. Der eine ist auf Kurzarbeit und macht sich finanzielle Sorgen, Unternehmen und Selbstständige fürchten ebenfalls um ihre Existenz. Freunde vermissen Freunde, Kinder ihre Großeltern und Großeltern ihre Enkel. Es ist eine psychisch hoch belastende Situation für viele.

Krisenstab agiert unaufgeregt, arbeitet seine Hausaufgaben ab, wie sie anfallen

Dem städtischen Krisenmanagement ist nach Wochen seines unermüdlichen Wirkens ein großer Dank auszusprechen. Eine kritische Würdigung im Detail kann sicher zu gegebener Zeit noch erfolgen. Erst einmal ist aber festzustellen, dass in der Hauptfeuerwache eine hervorragende Arbeit geleistet wird. Unaufgeregt geht der Krisenstab seit Wochen seine Hausaufgaben an, so wie sie anfallen. Ohne großes Tamtam, ohne Haken zu schlagen, was draußen für Unruhe sorgen könnte.

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Gradlinig präsentiert sich das Krisenmanagement. Mit Entscheidungen geht es erst nach draußen, wenn sie wasserdicht sind. Vorausschauend hat die Stadt zwei Behelfskrankenhäuser für den Notfall organisiert. Auf dem Kirmesplatz in Saarn könnten 180 Patienten mit Corona-Infektion versorgt werden, in der Wolfsburg weitere 100 „normale“ Krankenhaus-Patienten, die kurz vor der Entlassung stehen.

Bürger können Hilfen finden, wenn sie sie suchen

Genau analysiert die Stadt auch die Stimmung in der Bürgerschaft. So kann sie frühzeitig reagieren, wenn etwas aus dem Ruder zu laufen droht. So organisiert sie auch Hilfen je nach Stimmungslage. Das CBE koordiniert Hilfsangebote, zusehends hat die Stadt auch psycho-soziale Hilfen für Bürger in den Fokus genommen, hat Infobroschüren dazu verteilen lassen, damit Bürger Hilfe finden, wenn sie sie suchen.

Die Öffnung von Läden und Schulen hat die vergangene Woche im Krisenmanagement stark bestimmt. Die Sorgen in der Bevölkerung, dass die Ansteckungszahlen wieder ansteigen, haben rasant zugenommen. Auch ist im Lagezentrum in Broich längst registriert, dass die Unruhe zunimmt, weil alle Menschen derzeit ihr Päckchen zu tragen haben.

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Mülheim steht im Vergleich zu anderen Städten positiv da

Das Krisenmanagement der Stadt ist getrieben von dem, was in Berlin und Düsseldorf entscheiden wird. Mit gebotener Eile, aber auch großer Besonnenheit ist es bis jetzt sehr gut gelungen, für mannigfaltige Probleme in der Umsetzung bestmögliche Lösungen zu finden. Man erinnere nur an das vielfache Lob, das die Stadt dieser Tage von den Schulleitungen bekommen hat.

Auch ein Blick auf die Corona-Zahlen in NRW zeigt, dass Mülheim ausgesprochen positiv dasteht. Nimmt man die Zahl der Corona-Infizierten je 100.00 Einwohner zum Maßstab, weist Mülheim landesweit die drittniedrigste Zahl auf mit 93 Infizierten auf 100.000 Einwohner. Nur die Werte in Oberhausen (81) und Herne (91) liegen besser. Anderswo im Land ist die Verbreitung des Virus deutlich höher, das reicht bis zum Spitzenwert von 666 im Kreis Heinsberg.

Mit vereinten Kräften und planvoll den Corona-Ausbruch im Fliedner-Heim bewältigt

Dieser positive Trend hat sich auch in der vergangenen Woche bestätigt. Das darf durchaus auch dem Wirken der Stadt zugeschrieben werden, die etwa mit vereinten Kräften und planvoll den Corona-Ausbruch im Fliedner-Heim erfolgreich bewältigt hat. Ein Lob haben sich aber auch die vielen Bürger verdient, die sich an Abstandsregeln und Kontaktsperre halten, auch wenn es uns zunehmend schwer fällt, weil die Entbehrungen doch groß sind.

In diesem Sinne: Halten Sie durch! Bleiben Sie gesund!